Krankheit und Revolution
Den Tatbestand, daß der heutige relative ökonomisch-materielle "Wohlstand"
der arbeitenden Bevölkerung in den westlichen Industrienationen das Produkt von
Klassenkämpfen und nicht etwa ein "gerechter" Anteil der arbeitenden
Klasse an einer "natürlichen" Evolution ist, diesen Tatbestand haben
die Agenten des Kapitals mehr oder weniger erfolgreich zu verschleiern gewußt.
Nach Marx ist es
eine historische Notwendigkeit, daß aus den
Widersprüchen des Kapitalismus der Sozialismus folgt. Diese Notwendigkeit, die
in jedem Einzelnen verankert sein muß, ist die
Krankheit, das subjektive Leiden, die inneren Widersprüche, die das Bewußtsein verändern und zum Handeln drängen. Die Notwendigkeit ist
die bewußte sinnliche Not
der Einzelnen.
Die Krankheit ist
einerseits Produktivkraft, andererseits, als Identität von Produktion und
Destruktion, Begriff der Produktionsverhältnisse. Der Grundwiderspruch von
Produktivkräften und Produktionsverhältnissen ist also so aufzufassen, daß die Krankheit die umfassende Notwendigkeit ist, die ihr
eigenes Gegenteil produziert, die Revolution. Die Kranken sind somit an sich
und als bewußt Leidende für sich die revolutionäre
Klasse. Der Klassenkampf stellt den Lebensprozeß
selbst dar und produziert als einzigen Gebrauchswert der Zukunft die
Revolution.