Österreich
Thesen und Gedanken zur sogenannten Frauenfrage heute ...

Da bis zur heurigen Wahl wohl kaum eine wählbare Plattform zu bilden ist, eine Anregung: wie wäre es - wenigstens - mit einem zünftigen, kreativ gestalteten Generalstreik von Frauen, mindestens einen Tag lang, vielleicht zum Frauentag am 8. März?!
Ich (weibl., 41, Gattin, Hausfrau, Mutter, gesellschaftlich unnütze Künstlerin ohne viel eigenes Einkommen etc.) träume, zufällig seit der Sparpaketsdiskussion, immer öfter z.B. von Horden von raunzenden Kindern, abgegeben frühmorgens von sozialschmarotzenden Alleinerzieherinnen, überbezahlten Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen, und anderen nichtsnutzigen Weibern in Parlament, Rathaus, Banken, Kirchen, Fabriken und ähnlichen patriarchalischen Musetempeln voller gesellschaftlich höchst notwendiger Arbeit, instruiert, daß sie - die Kinder - hier ruhig einmal auch so schlimm sein dürfen wie zu Hause, wo eh’ alles immer die Mama wegräumt.
Oder: blockieren ein paar Terroristinnen mit alten Kinderwagen die Wiener Rolltreppen genau dort, wo sie besonders konstruktiv gebaut sind, ohne durchgehende Fahrstühle von U-Bahn zur Fahrbahn z.B. (so daß Rollstühle und Kinderwagen elegant von den werktätigen „Normalen“ weggesperrt bleiben), und bescheren wir ALLEN einmal das Gefühl, das WIR so oft haben müssen, das Gefühl künstlicher Behinderungen unserer Bewegungsfreiheit.
Oder: entsorgen wir unseren Müll einmal kollektiv und konzentriert dort, wo wir ihn vorher teuer eingekauft haben, nämlich in und vor den diversen Geschäften, anstatt in selbst bezahlten Zusatzeimern, säuberlich auf eigene Kosten arbeitsaufwendig getrennt und in Küchen vor sich hin stinkend ... den jetzt schon arbeitsüberlasteten Verkäuferinnen diverser Großmärkte rate ich dringend, an einem solchen Frauenstreiktag konsequent mitzumachen, im eigenen Interesse.
Geschlagenen Frauen rate ich z.B., ihren Allerwertesten (= männlichen „Partnern“) Schlaf- und Beruhigungsmittel ins abendliche Bier zu geben, statt diese andauernd selbst zu futtern, sich danach mit Stricken und Kochlöffel bewaffnet den Mann einmal gehörig (und wortwörtlich genommen) vorzuknöpfen und diesen dann erst nach einiger Zeit der „Umschulung“, nachhaltig körperlich und seelisch beeindruckt, wieder vom Bettpfosten zu lassen. Behandlungstips plus Utensilien (Handschellen, Gerten) in jedem Pornoladen erhältlich, SadoMasoabteilung.
Denn merke, arme geschlagene Frau: Dominanz ist - auch - schulbar. Unterwerfung anderer Individuen ist eher eine Sache des Willens und des Geistes, denn der puren Körperkraft. Sonst wären ja die Elefanten (oder Wale) die Herren der Welt (Wär’ der Welt inzwischen vermutlich auch lieber).
Also, ihr armen Opfer: dreht den Spieß doch mal um!
Allfällige gerichtliche Nachspiele von Seiten allzu wehleidiger Zeitgenossen sollten zu glätten sein: „Aber, Herr Richter, mei Mann hat’s ja selber so gewollt, so a G’spül, da, schauns, das is sei Pornosammlung! Als Zeuge geht mir der Herr Verkäufer vom Pornoshop Wixi, der wird Ihna gern bestätigen, daß mei Mann a Superkunde war all die Jahr, I gar net so.“
Umgekehrt läuft’s doch seit Jahr(hunderten) und Tag bei weiblichen Vergewaltigungsopfern: „Gengans, Herr Richter, die wollt’ das ja selber, ja wirklich!“ Und last not least: Wie wäre es außerdem, wenn die schon seit Jahren stärkste private Streikbewegung von Frauen einmal öffentlich gemacht werden würde, nämlich die zahlenmäßig immer auffallendere individuelle Verweigerung vieler Gebärmutterbesitzerinnen, dieselbigen Kinder bringend einzusetzen ???!!!
Thematisieren wir’s doch endlich einmal, die Tatsache, daß männliche Wissenschaft glücklicherweise (noch?) nicht imstande ist, künstlich kleine Menschlein wachsen zu lassen.
Na, wär’ doch eine Idee, analog dem Bekennen „Ich habe abgetrieben“ anfangs der 70er Jahre... - straffrei - zu „bekennen“: Ich habe nicht vor, in der nächsten Zeit als Frau ein Kind zu bekommen, weil ...
- ich zu jung bin, keine fertige Berufsausbildung und keine sichere Existenz habe,
- ich alleinstehend bin und zu alt für den Arbeitsmarkt bin und keine sichere Existenz habe,
- ich sehr qualifiziert bin, nach langer Ausbildung endlich im Arbeitsmarkt Fuß gefaßt habe und meine kleine mögliche Karriere nicht gefährden will,
- die Umweltsituation, allgemeine gesellschaftliche Situation etc. nicht nach Kinderkriegen ist,
- weil Kinder MEINE FRAUENLEBENSZEIT, Gesundheit, Geld, Nerven und Karrierechancen kosten und und ich nicht ohne ausreichende Gegenleistung eine solche Gesellschaftsordnung mit aufrecht erhalten will und kann.
Frauen, glaubt mir, das Patriarchat würde spuren, wenn WIR nur WIRKLICH wollten ..., denn: WENN WIR FRAUEN NICHT WOLLEN, GIBT ES IN 3 GENERATIONEN KEINE GESELLSCHAFT MEHR !!!!
Herzlichst
Bri.L.Rieder,
grünfeministische Ex-Bezirksrätin, Initiatorin der Basigehaltdiskussion vor 12 Jahren.


ES GIBT INZWISCHEN AUCH EIN SPK-VIDEO

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                    ISBN 3-926491-30-2, 33 Min., VHS, DM 18,-/ÖS 140,-
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