Pathastrie

Zur erstmaligen Veröffentlichung

Meine Freude bei der erstmaligen Wiederbegegnung mit diesen Textthesen, jetzt nach 20 Jahren, ist auf Punkt und Komma die einzige Veränderung. Schockartig orgiastische Affektstürme aus actiones, nicht aus passiones, These um These, Wort für Wort. Es ist an der Zeit, es tut not und es besteht Notwendigkeit. Deshalb und ausschließlich deshalb: heraus damit, jetzt. Meine halkyonische Freude darüber kann ich mir nirgendwo patentieren lassen. Mein Urheberrecht an Astropathie, erst recht an Pathastrie, ist längst, bescheiden gesagt: Anagramm seit 1943:
                                                           Huber

In diesem Thesentext steckt bei weitem nicht nur die kollektive Lebensgrundlage PF/SPK mit drin, dank KRANKHEIT IM RECHT.

Juli 2004
(Faksimile, Abschrift s.u.)

Methodische Pathastrie, Merksätze

      1.
      Für wen sind die Zeichen? Was sagen sie?
      Krankheits-Produkt oder Angstmacher- und
      Glücksritter-Beute?
      Die Frage, ob was "dran ist", stellt sich
      dem gesunden Menschenverstand, nur ihm.
2.
Vorausgesetzt, daß Krankheit die Erfüllung ist, die als Mangel erscheint;
vorausgesetzt, daß alle Astrologie, daß jeder astrologische Entwurf vom Blatt weg nach Anfang und Ende und Teil für Teil ein schlüssiges und vollständiges Ganzes, eine runde Sache rückspiegelt - es sei immer noch ein irrationaler Rest drin, es gehe nie ganz auf, vermerken Anthroposophen mit Genugtuung - für hiesige Zwecke trotzdem praktisch: Himmelsmaschine, Außenbordaggregat, Multivibrator und Resonanz-Schwingkreis des iatrokapitalistischen Systems (kein Stern ist Stern im Kapitalismus, es sei denn, SPK: als kapitalistischer, PF: als iatrokapitalistischer sogar), das dieser Himmelsmaschine die Opfersteuern-Menschenstoff in den Rachen wirft (Trillionen Voltspannung hat der Zodiakus = Tierkreis, heißt es),
wobei die jeweils durch die spezifische Konstellation Betroffenen lediglich die Möglichkeit haben*, einzusteigen (in die Konstellation) oder nicht, auf sich zu nehmen oder abzuwälzen,
ist alle bisherige Astrologie ASTROPATHIE. Die revolutionäre Wendung kann demnach nur darin bestehen, den opferfordernden Mangel mit dem Vollständigsten, mit dem aller irrationalen und sonstigen Restbestände baren Vollständigen maulstopfend zu scheinfüttern, – mit Krankheit. Dann hat Krankheit nicht mehr den Schein des Mangels, sondern ist Mangel des Scheins, realer Kosmos, kosmische Realität.

PATHASTRIE (kosmisch-sozialrevolutionärer Gegensatz) ÜBERWINDET ASTROPATHIE (fatalistischer Ansatz). Krankheit Prinzip, Krankheit mit Krankheit das Mittel, die Ebene, Vollendung in Krankheit das Resultat, aus sich selbst zehrend, immun (Krankheit = Waffe der Waffen), Gattungs-Selbst durch Selbstbegattung.

* (1 Monat verschieben, im Zweifel !)
3.
Vorausgesetzt, jeder sind alle, die zusammen sind und holen sich ergänzend zurück, wer ihnen verloren geht - bewährte astrologische Arbeitshypothese bei der Herstellung von Kompositen, in der anlagebiologischen Beratung usw., aber immerhin bislang noch folgenloser Vorgriff auf die Gen-Technik – – , ist jede um und aus und wegen Krankheit durchgeführte Vielheit futurplusquamperfekter Kosmos im Zeichen des Überwundenseins aller naturgegebenen und gesellschaftlichen Spezifizierungen, Verbesonderungen, d.h. ist Vielheitseinheit, Einheit aus der anders unlösbaren Dialektik von Allgemeinheit und Besonderheit ((weil Einheit da nie und nimmer resultiert, es sei denn hegelistisch-ideell)) in pathopraktischer = materialistischer Aktivität und eben nicht magischer Idealismus. Das Kollektiv ist also mehr als der Tierkreis und die Planeten, das Einzelne Spaltprodukt-Besonderheit, aber nicht In-dividualität, die mehr oder weniger inkomplette Irre. Pathastrie als Teil der Pathopraktik ist der realisierte Ausschluß jeder Irrtumsmöglichkeit (aktive Prophetie, die Konstellationen als Vorzeichen, als zu verfestigendes, bzw. der Verfestigung, wie auch der Auflösung zugängliches Material).

4.
Jede Diagnose ist durch Astropathie praktisch widerlegbar und sei es auch nur zeitweilig, via Diapathie zur Auflösung des Iatrokapitalismus im jeweiligen Verhältnisganzen.

5.
Unfälle, Operationen, Therapien aller Art sind eins so obsolet wie das andere. Die jeweiligen vorgreifenden diesbezüglichen Regulative sind pathastrisch zu ermitteln.

6.
Die materialistische Dialektik ist der Schlüssel zu KRANKHEIT IN DIE HERMETIK, denn sie löst das überlieferte Zeichensystem auf (zwingt zur Auflösung, denn Steine, Tiere, Pflanzen und alte Berufstände aus der Ackerbaukultur sind als Verständigungsgrundlage längst durch Krankheit = Wesenskern überholt) und gibt das Material frei in Richtung auf die pathopraktisch-revolutionär wesentlichen Unterschiede*.

      * Das sind die, die wirklich ein Zeichen brauchen, damit man besser damit was anfangen kann.
7.
Wenn Schwerkraft eine Funktion von Wärme ist, hervorgegangen aus Licht und Luft (abgeänderte Atmung und gesteigerte Vorstellung, Imagination = Ein-Prägung), dann ist das Kollektiv pro jeweiliger Jetztsituation in der Pathastrie, d.h. die Astropathie ist revolutioniert.

8.
Jede Erscheinung ist Ausdruck ihrer besonderen Astropathie, sofern der Ausdruck Wesensausdruck ist, die Erscheinung also Folge der widerspruchsspezifischen Inhaltsbestimmung, nicht Resultat einer von außen herangetragenen Beschaffenheit. Pathastrische Absichten sollten also primär immer darauf aus sein, zuallererst die astropathische Seite des Erscheinungsausdrucks in Angriff zu nehmen, nachdem und insofern klargestellt ist, daß es sich um Bestimmung, nicht um Beschaffenheit handelt (die Momentaufnahme, nicht der Film!). Das gilt also für alle Symptomatologie, Diagnostik, Experimentalistik, Testpsychologie, für alle Mantik (Chirurgie, nicht nur Handlesekunst, Graphologie ungeachtet der klassischen Mantiken, von denen es zu so gut wie jedem damals bekannten Gegenstand eine gibt), für Kunstprodukte wie Kunstfehler, Irisdiagnostik, Wirtschafts- und Modetrends, Anomalien und Normalien, Numerologisches und Signaturiales. Ist die astropathische Grobformel bekannt, dann besteht die Pathastrie darin, gestaltlose Verkörperungen auf der Basis und mit den Mitteln der Thermomimetik zu bewerkstelligen. Es gibt seitenweise Tabellen von Grobformeln, die aber kaum anders verwendbar sind, kaum wo anders als im iatrokapitalistischen Ausmerzapparat, aus dem sie kommen, desgleichen die Astrologie, der sich aber noch anderweitig behilft, von militärisch bis gentechnologisch gilt das.

9.
Die Gesellschaft unter der Astropathie trägt als Atavismen noch immer die Zeichen aus dem Kreis aller Tiere (und bei weitem nicht nur der Primaten!), Beutetiere, Jagdtiere (Reiß- und Eckzähne, Augenstand und -stellung usw.). Der Warenkreislauf als Surrogat ist Hauptstimulans in der fassadenhaften Zierschmuckverniedlichung dessen, was in Wirklichkeit Wiederkehr des Verdrängten ist (Tiersein = Gesundsein = Schönsein usw.). Es ist Aufgabe der Pathastrie, beide Kreise zu sprengen, also diesen Fassadenzierwerk-Vordergrund abzubauen, DEN NEUEN MENSCHEN IN KRANKHEIT ZU SCHAFFEN, NICHT VON KRANKHEIT ZU "ERLÖSEN".
Die methodische Reduktion auf Astropathie rematerialisiert die Zeichen zu den jeweils spezifischen Iatroziden, die ihrerseits operative Verkrüppelungen und Verstümmelungen vermeidbar machen helfen, wenn es gelingt, die Korrelate im Kollektiv beziehungsänderungsoperational zu bewältigen. Zugehörige Formel: WER NIE RISKIERT WIRD OPERIERT.

10.
Die Astropathie stellt die Gelegenheitsursache bereit, das iatrokapitalistische Marktgesetz entweder als Tötung oder auch anders zu vollstrecken, und der Tod kommt aus dem Arzt-Patient-Verhältnis in all seinen Modifikationen und Variationen (böser Blick = Sternenblick). Die zugehörige Sprachregelung heißt je nachdem: Schicksal, Karma, Magie, Zauberei, Behexung. Zum "Henker" kann jeder ganz leicht dadurch werden, daß er jede Auseinandersetzung mit Krankheit und Kränkung, d.h. mit Krankheitsäußerungen jeder nur denkbaren Regung, sei es als Beschuldigung, scheinbar unangebrachter Verdächtigung (Grund ist immer, es trifft nie einen Unschuldigen!) und gleichermaßen Todesdrohung und infektiöser Verpestung so grundsätzlich wie geflissentlich übergeht. Der solchermaßen durch den Heils– und Gesundheitsfixierten zum Auflaufen und Abblitzen gebrachte Träger und Aktualisator des Krankheitszusammenhangs, der ein gesamtgesellschaftlicher ist, wird daraufhin nicht irgendwann, sondern exakt dann, wenn sich die spezifische Konstellation wiederholt hat, buchstäblich keinen Aufwand scheuen, in sein Unglück zu rennen, in sein Unglück gerannt zu sein. Wer dies weiß, und auch dazu ist Astropathie gut, dem kann es schon nicht mehr allein nur darauf ankommen, den umgekehrten Fall zu schaffen. Wenn nämlich in Kollektiven der Streit um Krankheit und nur um Krankheit alles andere bezwingende erste Gruppenpflicht ist, dann resultiert revolutionäre Pathastrie, dann werden astropathische Konstellationen selbstschuldtilgend eingelöst auf Vorrat und, weil Gruppen nun einmal den astropathischen Zug zur Selbstergänzung haben, d.h. mehr Vollständigkeit als alle Zeichen und Planeten zusammen, eingelöst in exorbitanter Vollständigkeit und zwar lange bevor es zur Auslösung kommt. Die verlebendigte Krankheit entzieht den "Übeltätern" dort, wie den "Henkern" hier die Existenzbasis und die Verschicksalung des Markts, wie die Vermarktung des Einzelschicksals heilt nicht mehr, der Sterbeetat wird zum Absterbestaat, sein Nepp-tunlicher Heilsgewerblerstand zum faulenden, schuppenglitzernden Fischmehl, und nur noch als solches, heilsbewußt wie immer abblitzbeflissenes Henkerrelikt.

11.
Die Natur duldet keine Extreme, sagt der Astrologe. Alle Astropathie ist folglich Kompromißpolitik, Nachgeblerei, alle Kompromißpolitik folglich Menschenopfer. Demgegenüber kommt einzig die Pathastrie als Maßstab des Widernatürlichen und der Politik insgesamt in Betracht.

12.
Vor allem astropathisch ist der Ausschlußbezug zwischen revolutionärem Prozeß und Vereinssimpelei von annähernder Deutlichkeit, wie die Übereinstimmung zwischen Opfer und Mörder en masse. Der revolutionäre Prozeß kann demnach nur als Pathastrie ein linker sein.

13.
Die astrologischen und astropathischen Grundlagen und Materialien sind jedem zugänglich. Die zugehörigen Denkschritte sind nicht schwieriger als ungewöhnlich. Sie sind also ohne allen sonstigen hermetischen Aufwand jedem erschwinglich. An einem möglichen Mißbrauch durch die etablierten Unterdrücker, vor allem und letztlich durch den Ärztestand, findet dieses weithin erprobte, zu Unrecht, aber auch zum Glück verkannte HILFSMITTEL kollektiver Problemlösung keinerlei verzichtgebietende Schranke. Schon gar nicht in Verbindung mit begriffener Krankheit. Als Pathastrie wird sie zum diesbezüglichen Absolutum, d.h. zur Verfügbarkeit ihrer Einlösung, Auslösung und utopathischen Auflösung. Mit einem Wort: zur Er-lösung, aber nicht von, sondern durch und in Krankheit, in Richtung auf den gesellschaftlichen Menschen und zwar nicht in ferner Zukunft, sondern hier und jetzt und jedenfalls in nichts, das über die Bewerkstelligungskraft und Aufgabenstellung der jeweils damit befaßten Generation hinausreicht. Erprobte Anwendungsgebiete in summarischer Aufzählung:
Therapeutisches wird überflüssig, wozu noch viel gehört außer Pathastrie, Diagnostisches widerlegbar, Krisen abfangbar, Fahndungsdruck wird zur kalkulierbaren Panne, Tarnungsaufwand wird auf Wesentliches einschränkbar, die erpresserische Todesdrohung wird bei Kenntnis der entgegenstehenden Konstellation gegebenenfalls sogar ohne vorgreifendes Zutun zum lächerlichen Fassadenschmuck, Prüfungen vorprüfbar, aufdeckende Informationsbeschaffung (Spionage - Gegenspionage) in Heimarbeit realisierbar, Kenntnisse nach Beziehungen untereinander und Sachkenntnisse werden zuverlässig und sachgerecht, der Sache gerecht werdend, die Lenkbarkeit des Zukünftigen möglicher, das Scheitern an der iatrokapitalistischen Ökonomie unmöglicher.
Zu all dem aber werden Rückfälle durch Vereinseitigung und Verabsolutierung dieser Hilfsmethode und ebenso durch ihren nachlässigen und gleichermaßen durch ihren inflationären Gebrauch unvergleichlich gravierender für DAS GANZE im Zusammenhang Pathastrie, als für den Einzelnen die noch so starke Fixierung auf welche der herkömmlichen Astrologien auch immer. Zum andern aber ist die Bindung dieser, wenn auch noch so vorteilhaften Hilfsmethode an die gesamtgesellschaftlich ohnedies in Rückbildung begriffenen Denk- und Rechenmethoden selbst auf der Höhe permutatorischer und kombinatorischer und materialistisch-dialektischer Akribie jedenfalls auch nicht gerade letztgültiges Merkmal einer Stärkung des Subjektiven Faktors. Was diesen betrifft, geht es in erster Linie um gesteigerte Aktivierung der Krankheitskraft, deren pathopraktische und diapathische Bewerkstelligungen aus allen bekannten, mit Krankheit zusammenhängenden Gründen auch mit pathastrischen Denkeinstellungen nicht mehr einzuholen sind.
 

Nachtrag (2003):
Siehe Geschichte der Patientenfront, S.85 oben, hu, PF/SPK(H)