Publikumswirksamster Magnet neuerdings wieder, das SPK,
zugleich heißes Eisen nach wie vor,
in guten Händen oder karteileichenfingrigen, je nachdem
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Tacheles
Die Heidelberger BRENNPUNKTE-Zeitschrift
hat da und dort Stellungnahmen zum SPK angefordert. Weniger das Zwanzig-Jahre-Nachher sei Grund und Anlaß gewesen, erfuhren wir im Gespräch. Vielmehr publikumswirksamster Magnet neuerdings wieder, das SPK, zugleich heißes Eisen nach wie vor, in guten Händen oder karteileichenfingrigen, je nachdem.Für uns von der Patientenfront, dies gleich vorweg, ist das SPK seit 20
Jahren und länger (nichts voraussetzen heißt alles voraussetzen, HEGEL) gelebte
Politik, in Zuverlässigkeit und Konsequenz, in Realität, Gesamtprogramm und
Wirklichkeit.
Wir können keine Stellung dazu nehmen, weil wir den nötigen Abstand nicht haben,
ihn im Traum nie haben wollten, in der Tat. Das
SPK lebt in der Tat, lebt, und nur in der Tat, so wahr und sofern wir
leben und es durch uns und wir durch es (was kann Kranken schon passieren, die
nicht mehr beim Arzt, nicht mehr Tote&Verdränger-auf-Urlaub sind?!).
Um Stellung zu nehmen, müßten wir den Abstand wählen.
Es gibt keine Stellungnahme Dritter, die nicht nachweisbar zuzeiten den Abstand
gewählt haben, in schriftlicher Distanzierung zuweilen, zu Fuß allemal
(Fersengeld zum dritten und nicht zum letzten Mal 1975/76).
Wir als Dabeigewesene oder Hinzugekommene, gleichgültig: als Dabeigebliebene , haben gesehen, gehört, gespürt, weil wir schon gewußt haben und wissen wollten. Und niemand bewahrt und bewirkt, verwirkt und erwirkt, was er nicht weiß, mit Sinnen (... gewagt mit Sinnen ...).
Wer andererseits nur den kleinstmöglichen Ausschnitt Himmelblau sieht,
katz-jammrig oder comebackt-freundlich, muß nicht unbedingt völlig blind sein,
und weder schon bei Mystikerns, noch auch nur erst Wetterfrosch.
Ihm könnte es noch heute genügen, die SPK-Räume mal von innen gesehen zu
haben
(auf Tod und Verderben zurückerobert, am 26.2.1970
von uns).
Auch die Räumung der Räume (gedeckter Rückzug 13. Juli 1971) war Sache von uns ganz allein, den damals dann plötzlich Blutwenigen, in Durchführung und Planung. (Nochmal so eine brandheiße Sache, und für die andern nicht einmal auch nur Schaustück von fernab: Es stand nichts in der Zeitung, ihrem glaubens-praktischeren Theorieersatz.)
Aber für die damals noch Ungeborenen und demnächst Zwanzigjährigen sind
Stellungnahmen, insbesondere die gaffzeitgenössischen, zum Leben, zum SPK-Leben
zu wenig,
und nur glücklicherweise auch zum Sterben bei weitem nicht ausreichend,
auf die längste Weile nicht.
Ihnen als Fragenden, ihnen als vom SPK Angezogenen
möge von den SPK-Leichenbittern erklären wer kann:
Teil der Patientenfront, halten wir das SPK am Laufen, tun unser Leben
in seine Inhalte (stimmt selbstverständlich auch in der Umkehrung),
sagen was kommt, treffen die Vorkehrungen,
binden an keine anderen Rücksichten, es sei denn im Krankheitsinteresse.
Kurz: Wir machen auch da unsere Arbeit, uns und andern, und wasfürwelche,
nach den der Krankheit eigenen, nicht Gesetzen, : Freiheiten.
Auch wir können nicht alles wissen, können aber alles mögliche und
unmögliche Wissen organisieren (z.B. auch über
EA, GA, AK, u.v.a.).
Auch wir können nicht alles für alle jederzeit tun, aber was wir können ist,
Tätigkeit mit Leidenschaft verbinden und Leidenskraft durch Krankheitskraft
ersetzen.
Definieren können wir uns ja außerdem, wir und niemand sonst, heute und
künftig durch die Gründung des Patientenkollektivs (Huber (huu) 1968,
kein '68iger!),
des SPK (hu 1970),
des IZRU (hu
1971, ohne P im Kürzel, beachte!) und
der PATIENTENFRONT (hu 1973,
Stammheim),
aber insbesondere auch durch alle, aber auch alle zugehörige Praxis und
Theorie (Auf-, Be- und Angriffe, durch und durch destruktive, nicht wahr?!), lange
vor 1970 in Kraft, bruchlose Voraussetzung immer und weiterhin,
wechselkursfrei und bar bezahlt, samt allen unverjährten Rechnungen, die
nicht unsere sind, allerdings.
Glückwunsch den Abstinenten der Distanzierungen (dank
TAV!), denn sie konnten nie
Stellung nehmen. Beileid allen SPK-Etablierten mit Stellenwert- und
Politstatusanspruch, die gutachten, obergutachten, fremdfedrig totschreiben und
überleben müssen, "irgendwie".
Oder hat sie nicht längst der Arzt geholt?! Es war gewarnt.
Keine Stellungnahme gegen Stellungnahmen auch weiterhin. Wir wiederholen.
23.12.1989
PF/SPK(H), 02.12.2016