HEILsfront oder PATIENTENFRONT?
Aus Anlaß der Ereignisse in Afghanistan/USA wird hierzulande die Bevölkerung wieder intensivst mit medizynischer Propaganda infiltriert. Kein Tag der vergangenen Woche verging, ohne daß ein Arzt per Fernseh- oder Radiointerview kühl und sachlich erläuterte, wie seine Zunft auf sowas vorbereitet ist und wie ärztlicherseits mit Verletzten verfahren wird. Aktuell an vorderster Medizinerfront: Dr. med. Kaff, Leiter der Wiener Rettung, der gleich am ersten Tag nach den Ereignissen in New York in den Medien aktiv war. Wie andere seiner Kollegen betonte er dabei ausdrücklich die Notwendigkeit, daß sie (die Ärzte) gar keine andere Wahl hätten, als Schwerstverletzte einfach für tot zu erklären, um andere "retten" zu können. Triage nennen die das, auf deutsch: Ärzte wählen in jedem Katastrophenfall unter den Sterbenden aus, welches Drittel, bzw. welcher "Ausschuß an Menschenmaterial" nicht liegengelassen wird und ins Gras beißen muß. Ein solches Tun - einschließlich der versuchsweisen Rechtfertigung dafür - unterscheidet sich in nichts von dem, was beispielsweise ein Dr. Mengele im KZ Auschwitz an der Rampe getan hat oder was heutzutage Ärzte, wie z.B. der Gynäkologe J. Huber, der Pränataldiagnostiker M. Hengstschläger oder der Klonbefürworter W. Feichtinger am Wiener AKH praktizieren und propagieren (vgl. z.B. Kurier vom 4. Oktober 2000): selektieren und töten der "Ballastexistenzen". Kurz: Euthanazi bei der Triage, die Differential-Euthanazi von heutzutage die schlimmere, weil heimtückischere Machart. Beweis New York: die Toten sind unbekannt, wie schon zu Lebzeiten, eben. Alle datentechnisch voll erfaßt, als Tote wie als Lebende ununterscheidbar tot, bis auf die Daten im Datenschutz. Lebenszeichen? Nein, Todeszeichen.
Zur Einteilung der Patienten in Wertvolle und Wertlose (In-valide) benutzen die Ärzte bei der Triage ihr bekanntes Selektions-Repertoire. Der isolierte Patientenkörper wird vermessen (Temperatur, Wundoberfläche, Blutverlust, etc.) und dementsprechend etikettiert. Dieses nicht nur im übertragenen Sinn! Mittels farbiger Pickerl für die verschiedenen Verletzungsgrade sind die Rettungsdienste bestens gerüstet, jede noch so große Patientenmenge zu sortieren. Es geht nicht darum, das Überleben der Leute zu sichern, sondern entsprechend dem kapitalistischen Minimax-Prinzip (minimale Produktionskosten - maximaler Profit) vorhandene Mittel rationell einzusetzen, um teuer ausgebildete medizinische Arbeitskräfte am effektivsten für den Profit einzusetzen.
Es gibt schon allzuviel medizinisches Einzelwissen und angesichts dessen, daß schon seit Jahren die Medizin der größte Wirtschaftszweig überhaupt ist, erübrigt sich jede Diskussion darüber, ob genug Mittel zur Verfügung stünden. Wie auch sonst hätte es beispielsweise in Kärnten zu dem Luftkrieg (vgl. entsprechende Presseberichte) der verschiedenen Luftrettungsdienste um "ihre" Patienten kommen können? Und überhaupt: Was tun die Ärzte in auch für sie unbequemen Situationen? Sie sind die allerersten, die flüchten (vgl. Tschernobyl, sog. Ebola-Epidemie in Afrika, Seuchen-Alarm in Indien).
Es geht also nicht um die Not der unzähligen Verletzten, sondern die Ärzte nutzen jede Gelegenheit, um davon abzulenken, daß sie selbst überzählig sind. Auch USA pp kommt ihnen dabei zupass und sie dadurch ganz groß ins Fernsehen. Die Bevölkerung - ohnehin paralysiert und in Ohnmacht gehalten durch permanenten Beschuß mit Bildern und "Informationen" - soll dann glauben, daß es nun mal nicht anders ginge, als schwerstverletzte Patienten kurzerhand für tot zu erklären.
Auch dagegen: PATIENTENFRONT !
Ohne die Ärzteklasse keine Triage, keine Euthanazi, keine Differential-Euthanazi.
Merke: Die Katastrophe tödlich kreist, in Ihrem Alltag wohl zuallermeist.
Sozialistisches Patientenkollektiv /
Patientenfront (Österreich), SPK/PF(Ö)
Stiftgasse 8, A-1070 Wien
Übrigens und aktuell:
Paßt auf, daß Ihr nicht den Kürzeren zieht im Medizinkistenbombardement zwischen dem Kreuzrittersuppenkasper und dem Saladin, der dessen Bouillonbrocken nicht für weitere 1000 Jahre schlucken will. Alle, die Krankheit unter ferner liefen verbuchen, haben den Kürzeren schon gezogen. Soviel steht fest.
Habt Ihr schon mal nachgelesen über biologische
Waffen, wenn Krankheit Euch dann ganz direkt aus dem
Iatro-Kapitalismus in die
Innereien funkt? (Identität Krankheit
Kapitalismus, bekannt seit SPK 1970/71).
Regelt Ihr dann das Nötige in
Euren "anderen
Polit- und Lebensbereichen" aus der Intensivstation, vorausgesetzt, Ihr
gehört zu dem Drittel Auserwählter (Triage), dieser besonderen ärztlichen Gunst
teilhaftig zu werden -? Globalisierung auf der Intensivstation, Milzbrand und
Pest drin, Jacker samt Klongeier drumrum, wäre doch
zwar nichts Neues, aber was anderes!
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