PATIENTEN-INFO Nr. 32 = Neuer Unispiegel Nr. 3
DAS ist "Wissenschaft" an DIESER Universität!
Kumpanei von Kapital (VW) und faschistisches Ärztekartell der Uni (FAK)
Im Rektoratspamphlet "unispiegel aktuell" 12/71 vom 17.3.1971 verwahrt sich auf Seite 1 ein Universitäts-Assistent namens Ress "auf das Schärfste" dagegen, daß er nicht gegen "die Aufgaben der Universität und die Judenvergasung im Dritten Reich … eindeutig Stellung beziehe". Auf Seite 4 wird ein Projekt der Stiftung Volkswagenwerk unter der Leitung von Prof. Janz (Leiter der Unfallambulanz der Neurologischen Universitätsklinik), Priv.-Doz. Dr. Scheffner (Oberarzt der Universitäts-Kinderklinik) und der Doktoren J. Meyer, A. Ender und L. Tynova angekündigt:
Epilepsieforschung
Dort heißt es wörtlich: "Die Konsequenzen, die man im Dritten Reich zur Verhütung erbkranken Nachwuchses gezogen hatte, standen wissenschaftlich auf schwachen Füßen. Denn es war damals nicht möglich, eine genuine Epilepsie zu diagnostizieren. Seitdem … ist es möglich geworden … genauer zu untersuchen. Die Abgrenzung … bildet eine Voraussetzung für spätere gezielte … Untersuchungen." Das Projekt dient also dazu, die schwachen wissenschaftlichen Füße des Nationalsozialismus durch die starken faschistischen Füße des Kapitals (VW) mit Hilfe des faschistischen Ärztekartells der Universität Heidelberg (FAK) zu ersetzen.
Grundlage dieses neuen "wissenschaftlichen" Euthanasieprojektes der Universität Heidelberg ist die Erkenntnis, daß "dank den Fortschritten der Pharmakotherapie (sprich: dank der Kapitalakkumulation der pharmazeutischen Industrie auf Kosten und zu Lasten der Patienten) immer mehr Epilepsie-Kranke die Aussicht haben, unter … psychosozialem Aspekt heiratsfähig zu werden." Heiratsfähig heißt, auch die Epilepsie-Kranken können vom Staat zur Produktion von Arbeitskräften (Kindern) für das Kapital herangezogen werden. Während der Zeit der Untersuchung (Beobachtung) und "Behandlung" können sie für ein Spottgeld arbeiten. Für VW zum Beispiel! Wie die Patienten der sozialpsychiatrischen Arbeitshäuser der Universität (Leitung: Prof. Dr. Dr. Häfner – Euthanasiespezialist in Sachen SPK im Senat der Universität – siehe dazu unsere Dokumentation vom 17.3.1971). Die Patienten des Kapitalistenknechts Häfner produzieren für DM 1,-- (eine deutsche Mark) pro Tag u.a. Zubehörteile für VW. Dieses Spottgeld wird noch gekürzt, wenn die Arbeitsdisziplin (Zu-spät-kommen usw.) nicht den Anforderungen entspricht und um ein paar Pfennige erhöht, wenn die Leistungen (Akkord) besonders gut sind. Denn die Patienten sollen ja rehabilitiert werden, d.h. diszipliniert und den Leistungsnormen des Kapitals angepaßt werden.
Das faschistische VW-Janz-Projekt auf dem Rücken der epilepsiekranken Patienten wird für die ersten 3 Jahre von der VW-Stiftung mit 680.000 DM ausgestattet – das sind 18.800 DM pro Monat! Dafür werden teure Geräte der Elektroindustrie angeschafft; 2 "wissenschaftliche" Assistenten, 2 medizinisch-technische Assistenten, 2 Arztsekretärinnen werden zusätzlich eingesetzt und bezahlt – mit den Geldern der Patienten (Steuern, Sozialabgaben).
Das ist von Kapital und Staat verordneter und vom FAK organisierter Mord der Patienten!
Für die in Eigenorganisation als Universitätseinrichtung arbeitenden Patienten hat das Rektorat im Dezember die Zahlung der mehr als bescheidenen Monatspauschale von DM 3.200,-- (für 400 Patienten, darunter 5 Ärzte) eingestellt. Kultusministerium, Medizinische FAKultät, Senat, Rektorat betreiben die Liquidierung des SPK (Räumungsklage etc.). Wissenschaft und Forschung für den Menschen (= Aufgaben der Universität nach § 2 (1) ihrer Grundordnung!) werden unterdrückt, diejenigen, die sie betreiben (Patienten) verfolgt, aber das Projekt, die wissenschaftlich schwachen Füße des Faschismus zu stärken, wird in der Universität durchgeführt und im – sehr aktuellen – uniSTÜRMER propagiert!
SOZIALISTISCHES PATIENTENKOLLEKTIV
an der Universität Heidelberg
PF/SPK(H), 28.04.2015