Was wir bis jetzt revolutionieren wollten?
Antwort: die Revolution, ab
unseren allerersten Anfängen und bis zur Stunde.
Einführung für kolumbianische Leser und Hörer als unterstützenden Diskussionsbeitrag zum Problemaufbruch in ihrem MFE.
Die Radiosprecherin hier auf der Tonbandbeilage an Euch, und ihr hatten wir (Huber) im folgenden Interview zu antworten, hieß Consuelo Rojas. Sie hatte nämlich diese ihre Forderung an uns zur Bedingung dafür gemacht, uns ins spanische Radio zu bringen. Wir hatten persönlichen Kontakt mit ihr bei einigen wenigen Gelegenheiten. 2001 haben wir durch Zufall erfahren, daß sie ein Jahr zuvor an einem sogenannten Krebs gestorben ist.
Bei unserem ersten Zusammentreffen mit ihr 1996
und noch einmal im Folgejahr,
strahlte sie
vor blühender Schönheit. Sie war 36 Jahre alt. Zufolge ihrer Aussprachen mit
uns wollte sie sich, so sagte sie, erst einmal mit dem "wissenschaftlichen
Sozialismus befassen". Andere Ausflüchte kamen hinzu. So beispielsweise wollte
sie ein esoterisches Institut gründen und leiten. Auch wollte sie eine
psychiatrische Rehabilitationsgruppe leiten und mit ihr Ausflüge in die Umgebung
machen. Sie wollte auch Kunstausstellungen leiten. Dies alles zwischen 1996 und
1997. Sie wollte eben nicht mit dem Krankheitsbegriff anfangen, auch nicht mit
dem SPK und am allerwenigsten mit der Kollektivität, sondern wollte auf Abstand
bleiben, bei aller begeisterten Zuwendung zu allem und zugleich. In den nächsten
Jahren hat sie sich noch eine Weile stürmisch verliebt. Dies hat uns eine ihrer
Freundinnen noch nachträglich mitgeteilt. Von dieser Freundin haben wir auch
erfahren, daß Consuelo bis zum Ende jede Therapie zurückgewiesen hat. Wir danken
Consuelo Rojas dafür, daß sie uns so selbstlos wie großzügig dabei geholfen hat,
das SPK in Spanien und Südamerika zu verbreiten, zunächst in Venezuela.
In Beantwortung der Fragen
Zu allen Zeiten und überall auf der Welt, wo
Teile der Gesellschaft angefangen haben oder anfangen, sich offen zu wehren,
wird dies von allen übrigen, meist der Mehrheit, den Stärkeren also, als
fragwürdig empfunden, als merkwürdig, komisch und ungewohnt. Die Stärkeren
pflegen dann schon bald die Gekränkten zu spielen, bekunden Unverständnis und
schon bald sind allein schon dadurch die von der Allgemeinheit als Störung
Empfundenen die Verstandlosen (mente capti) und Heillosen (Korrupten,
Verdorbenen, Kranken, Siechen, Hexen, dringend zu Bekehrenden und zu Rettenden).
Meist sind diese Aufständischen tatsächlich insofern mitschuldig, als sie die
ihnen gestellten Fragen einfach nicht zufriedenstellend für die Fragesteller
beantworten können, oder einfach als "Mangelwesen Mensch" (Adolf Portmann u.a.)
zu schwach, um diesem Teil der Folter durch Befragung (früher Inquisition, heute
z.B. Interview) standhalten zu können. Stimmts? Selbstverständlich ist es gut,
in Sachen SPK die zugehörigen Dabeigebliebenen selbst zu fragen. Aber wenn es
gute Fragen sind, Fragen zum Grundsätzlichen, warum sind dann immer die
schäbigen Minderheiten die Fragwürdigen und nicht zu bevorzugender
Weise deren Gegner und Feinde, diejenigen in Amt und Würden die Würdigen?
Ja, um gleich auf den Kern der ersten Fragen zu kommen, wir vom SPK lehnen jede Therapie ab. Diejenigen, die therapieren, wissen nicht, was sie tun, aber die Dummen, das sind nicht sie mit ihrem Nichtwissen* , sondern die Therapierten. Jede Therapie, beginnend beim verbalen oder auch nonverbalen Ausdrucksverhalten der Würdenträger in Sachen Therapie bis hin zur Laser- und Skalpell-Operation (Radiologie, Chirurgie), ist Therapie mittels Verdummung, Vergiftung, Verstümmelung und Amputation und Tötung ("Le trépas vient tout guérir ..."; der Tod heilt alles, heißt es in einem französischen Schulbuch-Gedicht). Das wissen alle längst. Aber warum fragen sie dann uns? Nur, weil wir es laut sagen und schreiben und uns dementsprechend verhalten? Ist es, weil sie die Antwort der echt fragwürdigen Experten schon kennen, oder haben sie vielleicht Angst, sich bei denen unbeliebt zu machen, fürchten sie, ihnen in die Hände zu fallen, wohl wissend, was ihnen bei Therapie blüht? Wir unsererseits, in der Rolle der Fragwürdigen dürfen um keine Antwort verlegen sein. Aber dennoch: es gibt Würdigere, die im Allgemeinen zwar weder befragt werden noch antworten können. Aber auch dies haben wir einstweilen noch mitzuverantworten.
* jeder mittelmäßige Sokratiker (Hamer, z.B.) kann sie
spielend leicht heimschicken, diese Heimschicker, Schaumschläger, die sie sind.
Frage nach Notwendigkeit, Bedürfnis
(necesidades):
Die erste Notwendigkeit, das erste Bedürfnis der
Patienten bestand und besteht darin, daß sie mit ihren Füßen, oder wie auch
immer die Entscheidung gewählt haben, zu uns und gerade zu uns und zu
niemandem sonst gekommen zu sein. Wir als Patienten geben den zu uns
gekommenen Patienten in jedem Fall recht, indem wir die Kluft zwischen ihnen und
denen, allen übrigen also, zu denen sie nicht gegangen sind, nach besten Kräften
vergrößern. Kommen solche Patienten als Notfall im Blutsturz, oder bei
unerträglichen Schmerzen, die es ebenfalls gibt, in Therapie, dann mit uns
zusammen zwecks Vergrößerung der Kluft, und ihre Einweisung dorthin haben sie,
meist unter dem erhöhten Druck ihrer bisherigen Umgebung und Angehörigen weder
selbst, noch mit uns zusammen zu verantworten. Den Patienten töten und auch
den Schmerz töten, kann im Prinzip jeder, Körpersubstanz durch Fremdkörper
ersetzen (Infundieren, Transfundieren bei Hämorrhagie) desgleichen. Im Können
kann also nicht der Grund dafür liegen, weshalb ausschließlich wir jeweils
befragt werden. Damit aber beim Töten nicht ungestraft therapiert wird,
greifen wir dann auch zu rechtlichen Mitteln. Dank
Astropathie wissen wir vorher was
kommt. Vom Therapieren abgesehen, das tun nämlich nicht wir, tun und können und
dürfen und müssen wir tun noch eine ganze Menge mehr, und zwar Sachen,
die beim Therapieren total in Wegfall kommen. Aber der Überfluß liegt
ausschließlich im besagten Therapieren und keineswegs im eben zitierten weit
größeren "Rest". Bei denen, die uns schon länger kennen und nicht zum ersten Mal
kommen, passiert sowieso vergleichsweise wenig. Auch dank Astropathie kann
nämlich vorher gewußt werden, ob etwas bei wem und sogar wann und was in etwa
passieren könnte. Notfälle, wie etwa Blutstürze und unerträgliche Schmerzen sind
die Folge eines im-Gleichgewicht-Sein mit schädlichen Verhältnissen. Der
Blutsturz, der Beinbruch, der Blinddarm sind der zugehörige Kompromiß.
"Konflikte" und dergleichen gibt es hier und auch sonstwo nicht, es sei denn in
Therapie und Diagnostik. Der absolut gleichgewichtige Zustand ist der Tod, die
herrschende Form aller Therapie, wie schon angemerkt. Wenn diese Feststellungen
jemanden schocken, dann liegt das nicht in unserer Absicht, sondern in der
Sache. Auch der Schock ist Ausdruck besagter prästabilierten Harmonien,
wenngleich nicht derjenigen prästabilierten Harmonien, von denen noch der
Philosoph Leibniz geschwärmt hat, noch ein Jahrhundert später beifällig
quittiert von Friedrich Nietzsche, seinem Philosophenkollegen.
Von wegen unerträgliche Schmerzen gleich vorweg
noch folgende Anmerkung: kein Lebender, wo immer er geht und steht, ist
heutzutage noch beweisbar völlig frei von demjenigen, was man in Therapie
und Diagnostik die Krebskrankheit nennt. Wäre die Hebung der Lebenserwartung,
als Fortschritt der Medizin so lauthals gepriesen einerseits, wie andererseits
als höchst besorgniserregend verurteilt ("Bevölkerungsexplosion"), obwohl gerade
dort, wo die Arztdichte am größten ist, die Sterblichkeitsrate der Patienten in
linearer oder exponentieller Entsprechung ebenfalls als besorgniserregend
gelegentlich registriert wird, kurz: würde jeder heutzutage Lebende, sagen wir
mal, 500 Jahre alt, dann wüßten manche besser, was
Krebs ist = Iatrokapitalismus,
auch ohne wissenschaftliche Theorien, auch ohne weitere Fortschritte, und sei es
selbst in der genetischen Medizin. Um dies
festzustellen, brauchte man dann noch nicht einmal mehr Astropathie. Es ist also
nicht immer schlecht, wenn man sehr alt wird, und sei es immer dasselbe in
Wiederkehr des ewig Gleichen (Friedrich Nietzsche), und sei es, man wird 500
Jahre lang alt und älter. Hoffen wir also weiter getrost auf die Fortschritte
der Medizin, und daß sie es möglich macht, nämlich das mit den 500 Jahren
Lebensdauer.
Es ist auch eine Erfahrungstatsache, daß es all denen unter uns am leichtesten fällt, das Therapieren bleiben zu lassen, die noch als Frontpatienten ihre Diplome in heilberuflichen Disziplinen erworben haben, ganz zu schweigen von denjenigen, die gegen Wille und Überzeugung z.B. Jura, Naturwissenschaften und Sprachen studiert haben, um besser zum Angriff gerüstet zu sein, statt dafür, aus dem Geld der anderen mehr Geld für sich selbst herauszuschlagen. Wir wissen nicht, ob noch Nietzsche diese Sorte Therapie gemeint hat, als er schrieb: "Arzt hilf Dir selbst, so hilfst Du auch noch Deinem Kranken." Sogar diese Sorte Therapie (Heilung und Selbstheilung) ist also gewiß nicht unser Ding, obwohl wir uns doch mit Hegel und Marx ganz und gar als Materialisten verstehen, die keinem Gedanken, keinem Wort über den Weg trauen, es sei denn, es habe zuallermindest wenigstens diejenige "Autorität" (Hegel), verstofflicht bestehen zu können.
Nochmals: allem Anfang mit Bedürfnis
und Notwendigkeit voraus liegt die Entscheidung kraft Krankheit.
Diese Entscheidung ist zugleich eine politische Entscheidung, die den Abstand
zwischen uns und hinzukommenden Patienten auf Null reduziert. Raum für
Therapeutisches jeder Sorte ist da selbstredend nicht. Jede sonstige Tätigkeit
innerhalb des dadurch geschaffenen Freiraums folgt den Regeln der Befreiung
durch Krankheit, die zuallererst Vernichtung des Therapeutischen ist. Jeder
Schein des Gegenteils trügt. Unsere
Bezeichnung dessen, was andere z.B. homöopathische Substanzen, diätetische
Maßnahmen, astrologische Diagnostik nennen, d.h. das, wofür wir uns die
Sammelbezeichnung Iatrocid haben einfallen lassen, dient dazu - die
Bezeichnung ist zugleich Programm - das Therapeutische auszuschalten und
gesund oder heil wird oder bleibt auch bei uns dadurch niemand, so wenig wie von
irgendeiner Therapie oder Medizin sonst, wohl aber kraft Krankheit zu
manchem fähig, gekräftigt durch eine Krankheit, statt verkrüppelt,
vergiftet und dem tödlichen Gleichgewicht wieder angepaßt in einer Weise, in der
die herrschende Medizin allerdings Wunderbares leistet, und kein Zweifel, daß
sie als Medizin des vorverlegten Todes (prästabilierte Harmonie, siehe
oben) Wunder wirkt und gar nicht besser sein könnte, allerdings!
Die folgende Frage (Was geschah mit den
Patienten? Übrigens: ja mit wem denn sonst!?) ist ebenso leicht zu
beantworten.
Mit dem Hungerstreik von 1970 wurde das SPK zum
ersten Mal öffentlich, die Patienten entzogen sich, d.h. ihren Körper jeder
ärztlichen Einflußnahme. Viele Ärzte sahen sich gezwungen, Patienten, die dies
von ihnen verlangten, zum SPK zu schicken, wo es Agitation, vor allem auch gegen
die Therapie gab, statt Therapie. Nach Feststellungen der Heidelberger
Universität (1995!) habe die erhoffte reumütige Rückkehr von 500 Patienten aus
dem SPK zu den Ärzten einfach nicht mehr stattgefunden, bis heute nicht. Niemand
hat je behauptet, geschweige denn bewiesen, wir hätten auch nur Gelegenheit
gehabt, jemanden von uns am SPK sterben zu lassen. Die Frage, was mit ihnen
geschah, und ob wir sie haben einfach sterben lassen, geben wir gut und gern
weiter an alle diejenigen in Deutschland und Europa, die brav*
ihre direkten und indirekten Steuern entrichten und therapeutische Kliniken
errichten helfen, gelegentlich auch therapeutische
Konzentrationslager.
* Alles, was jemand ißt, trinkt und absondert, gelegentlich auch schon mal die ein- und ausgeatmete Luft (Urlaub, Intensivstation usw.) ist besteuert. Das nennt man indirekte Steuern, im Unterschied zu denen, die das Finanzamt erhebt. Bekannt? Es gibt keine Unschuldigen (Ravachol).
Was den sogenannten Krebsfall bei Manuel betrifft mit den
furchtbaren Schmerzen, so hat ihm die bestehende Therapie mit ihren Drogen, die
sie ja auch als Alkohol mitverantwortet, die Entscheidung abgenommen. Gott ist
der Schmerz des Menschen (Ludwig Feuerbach), und auch das Umgekehrte, nämlich
daß der Schmerz zu des Menschen Gott wird (Gott und der Teufel sind eins; August
Strindberg) kann eintreten und stattfinden. Dies zu wissen, ist keine Therapie,
kann aber die Entscheidung und auch ein SPK ermöglichen. Wer oder was, außer der
Therapie hat verhindert, daß es bei Manuel in irgendeiner Form zu einem SPK
gekommen ist, was alles hat da wohl zusammengewirkt? Vielleicht sollte man erst
einmal so fragen. Fest steht jedenfalls, daß irgendein Verhältnis, irgendeine
Beziehung zwischen dem gewesenen SPK und dem sogenannten Krebsfall nie bestanden
hat, und der Gedanke SPK, wo er ihm vielleicht doch noch begegnet ist, bleibt
wie jeder Gedanke, solange unverstofflicht, abstrakt, bestenfalls geduldetes
Nebenverhältnis in einer unverbindlichen Freundschaft.
(Nächste
Frage: Aber ihr therapiert doch auch?):
Ja, ganz richtig, wir sind gegen das Heil, verwenden aber
Heilkräuter und Akupunktur. Ja, das ist ein Widerspruch, der noch an Schärfe
zunimmt, wenn wir einräumen, daß wir noch viel mehr probieren und probiert
haben, und dabei so undogmatisch vorgehen, daß wir uns zwischen alle Stühle
setzen und oft genug auch bei politisch und ideologisch Wohlmeinenden mitten in
die Nesseln. Nach allem Bisherigen kann auch hier die Antwort kurz ausfallen:
alles was geeignet ist, die grundsätzliche Entscheidung gegen Heil und Therapie
zum Nachteil der Jackerklasse zu bahnen und zu befördern, ist uns recht, es
heiße wie es wolle. Bei uns heißt es Iatrocid, wenn es in diese Richtung wirkt.
Gegen Gerüchte schmieden wir Tratschozide, wirksicher, (erprobt!). Wenn wir
sehen, daß es nur als Hausmittel oder Billigmedizin geschätzt wird, wissen wir
uns zurückzuziehen, und überlassen gern den Therapeuten, auch den alternativen,
das rein Geschäftliche an der Angelegenheit. Selbstverständlich machen auch hier
wir uns Patienten nicht einfach tot oder lassen uns gegenseitig
sterben, sondern unterstützen sie, z.B. mit juristischen Mitteln, wenn sie sich
als Geprellte, einer Entscheidung jetzt nähergerückt, wieder um Unterstützung an
uns wenden, und auch dergleichen kommt immer mal wieder vor.
Frage zu PF-eigenen "Neologismen":
Bei unseren Ausdrücken Diapathik und Pathopraktik
dürfte so ganz im Groben jedenfalls so viel klar sein, daß damit wohl
Methodisches gemeint ist, im jeweiligen Gesamtzusammenhang, in dem diese
Ausdrücke in unseren Texten auftauchen, also auf Wege verwiesen wird,
denn das heißt Methode, im Erfassen und Bewältigen des Gegenständlichen, auch
des Widerständigen voranzukommen. Eine Einzelheit in der
Diapathik ist, ebenfalls
ganz im Groben, die Dialektik, die materialistische Dialektik. Wir fragen uns,
in welchem Licht eine Sache oder ein Wesen erscheint, wenn es unter dem
Gesichtspunkt der Krankheit aufgefaßt wird. So ist es beispielsweise ein
Unterschied, ob jemandes Kleidung als eine unter vielen Prothesen
aufgefaßt wird, hervorgegangen aus den Imperativen der kapitalistischen
Warenwelt, sein Körper als Produkt ebensolcher Lebensmittel (wo soll er
sie sonst hernehmen?), oder ob psychologisiert, mathematisiert, standardisiert,
prestigeisiert, kurz: aufgewertet oder abgewertet wird, je nach Klamotten, je
nach andressierten Abfütterungsgewohnheiten. Statt dessen die Kategorien der
Entfremdung, der Lohnarbeit, des "Biologischen" (Selbstbegattung), des
ungeschichtlich Kapitalistischen anzuwenden, heißt den Sachverhalt unter dem
Gesichtspunkt des Krankheitsbegriffs versuchsweise zu erfassen. Krankheit
ist das, was dieses Outfit mit allem, woher es kommt und worauf es sonst noch
bezogen ist, bedingen kann, unter Protest nehmen kann, möglich machen kann,
unmöglich machen kann. Irgendwas muß sich doch dagegen wehren, daß
jemand nur deshalb von anderen, z.B. von "Politischen" angegriffen wird, weil er
sich fein gemacht hat, und umgekehrt. Aber auf die Nähe zur Krankheit, auf die
Entscheidung für Krankheit kommt es an, und überhaupt auf die Entscheidung, denn
eins und sein Gegenteil zugleich geht nicht in der realen Welt (Aristoteles).
Diapathik ist auch dies: Krankheit in die Medizin
einführen (da ist sie nämlich nicht), in die Justiz; die Mathematik daraus
ableiten (2 in 1, Selbstbegattung, ein Moment des Krankheitsbegriffs, das
"Biologische", wie oben erwähnt), statt Krankheit mathematisch verrechnen,
juristisch Schadensersatz beanspruchen, in Geld zurückverwandeln, dem
Tauschmittel im Kapitalismus, aus dem sie kommt. Jedes Interesse an
Einzelwissenschaften fällt weg; denn: schon in
der Dialektik und erst recht in der Diapathik bestehen die Dinge in den
Begriffen ihres Gegenteils. Zu antworten, daß Diapathik die Universaltheorie
zur Pathopraktik ist, gälte wohl schon wieder als zu allgemein. Aber
Einzelheiten sind dann auch manchmal und in der Häufung zu blöd, steckt
doch, so hört man, sogar der Teufel im Detail, vor allem ab der Gürtellinie
abwärts, und erst recht unter der Haut, wo Krankheit eben auch ist, wie jenseits
und hinter den Sternen und durch die Sterne; denn das "dia" in Diapathik heißt
ja auch: hindurch. Pathopraktik ist das erkennende und tätige
Vollbringen auf der Grundlage der Pro-Krankheit-Entscheidung. Einzelbeispiel:
Statt einem Gerichtssaal voller Reporter revolutionäre Reden zu halten über
Krankheit, schreit ein Frontpatient bis zu seiner gewaltsamen Entfernung aus dem
Gerichtssaal nur diesen Kinderreim: Bosse in die Schranken / Alle Macht den
Kranken. Wenigstens dies erfährt die Öffentlichkeit zwangsläufig über Presse
und Rundfunk, weil da schwer was dran zu entstellen ist, ganz gegen die
Möglichkeiten und entgegen den Absichten derer vom Medienspektakel. Schweigen
kann töten, Lachen und Spott ebenfalls. Wer sich dabei aber innerlich kranklacht,
kommt der Pathopraktik schon näher. Vollends allgemein hinwiederum ist
die Neurevolution kraft Krankheit eine Pathopraktik, gewiß doch; denn Kränkungen
sind immer dabei, fehlt meist nur der richtige Gebrauch von Krankheit.
Zwischenbemerkung: Es ist leicht, nach Dingen zu fragen, die da und dort auf hunderten Seiten Papier noch ganz anders erklärt sind. All diese Antworten zusammenzutragen, bringt nichts, denn Antworten sind eben keine Antwort, gleich wie Wahrheiten nicht die Wahrheit ist. Frei nach Hegel: Wer erklären und widerlegen will, muß sich ganz in die Kraft des Gegners und in den Umkreis seiner Stärke stellen. Ihn dort zu treffen, wo er nicht ist, fördert die Sache nicht. So hat auch das Erklären seine besondere, höchst entscheidungsrelative Dialektik, zumal in Sachen Krankheit.
Frage: Welche Sorte Material bieten die Patienten an?
Antwort: Abgesehen von der Vorentscheidung, kommen sie und
klagen über Krebs, Hirntumor, Kopfschmerzen, Verfolgtsein, Kriegsschäden,
Anfälle, Phantomschmerzen, Narbenbrüche und was sonst noch alles. Sofern hier
nur nach einem Beispiel, einer Einzelheit, gefragt ist, gibt es da was
Längeres und Ausführlicheres in
SPK: AUS DER KRANKHEIT EINE WAFFE
MACHEN, Thema: sog. Verfolgungswahn.
Frage nach dem Verhältnis von Astrologie und
Revolution:
Auch Astrologisches
gehört zu den Dingen, die wir erprobt, angewendet und sehr brauchbar gefunden
haben. Zudem ist diese Methode unter uns verallgemeinerbar, alle haben sie
gelernt, und können dazu beitragen, wenn Lösungen gefordert sind. Wir greifen
zum richtigen Zeitpunkt an, wissen was geboten, was zu vermeiden ist, und kennen
den Ausgang der Sache zumindest in groben Umrissen, oft schon auf Jahre voraus.
Das ist ein Unterschied zwischen gar nichts wissen und etwas wissen, nicht wahr?
Sogar die Genetik ist da erst mal noch nur am Träumen. Die wird es dann voll
mechanisch bringen, über Defekte und das künstliche Setzen von sonstigen
Schäden. Die Astropathie hingegen ist, statt mechanisch, durchaus
dialektisch, sogar diapathisch anwendbar. Sonst würden wir nicht von Astropathie
(mit den Sternen) und Pathastrie (gegen die Sterne) reden. Ansonsten haben wir
die Astrologie-im-Allgemeinen weder zu verteidigen noch abzulehnen, denn was uns
betrifft, haben wir lange genug probiert und ausgefiltert. Vom Für und
Wider, und zwar meist mit denselben alt-abgedroschenen Argumenten lebt eine
inzwischen mehrere Jahrtausende alte Literatur.
Im übrigen sind auch wir der Auffassung, daß alles, einschließlich der heutigen Natur, längs der Geschichte von der Gesellschaft mehr im Bösen als im Guten gemacht ist. Da ist so ziemlich alles schief gelaufen seit einigen Jahrtausenden. Die Sterne können nichts beeinflussen und nichts anzeigen, was ihnen nicht als gesamtgesellschaftliches Produkt und Material rohstoffartig in den Rachen geworfen wird. Die Sterne sind da großzügig, begnügen sich auch mit Substituten, wie schon die alten Priesterärzte mit ihren Menschen- und Tieropfern wußten. Nur der auf Knechtung und Ausraubung gerichtete gesellschaftliche Geschichtsprozeß ist unerbittlich, ist Mechanik (Iatrarchie), ohne materialistisch-dialektisches Vorgehen und Handeln dagegen. Selbstverständlich gibt es für alles Ersatz, für den Krieg und sogar für den Alkohol, und es muß nicht immer der schlechtere Ersatz sein. Welcher zu wählen ist, finden befähigte Astrologen heraus. Wir selbst haben von Neptun wiederholt guten Gebrauch gemacht, als es zwecks Tarnung noch Grenzen zu überschreiten gab. Vielleicht hätten wir uns statt dessen mit Alkohol vollaufen lassen sollen, bis wir nichts mehr sehen und, gut bei Fusel mit einem Schuß Methylalkohol, umso eher glauben können, daß auch uns niemand sieht.
In Kriegen übrigens lediglich soziale Konflikte
zu sehen, scheint uns etwas dünn. Wirtschaftliches (Karl Marx) und
Prestige-Spezifisches (Hegel, Herrschaft / Knechtschaft), verbunden in der
Grundlage Krankheit (Sättigungstriebe und Geltungstriebe und überhaupt Triebe zu
hypostasieren, halten wir für Blödsinn) ist, was uns auch literarisch schon des
öfteren beschäftigt hat. Wir stellen uns vor daß, ohne die gehabten Revolutionen
die Fragen an uns, wenn überhaupt, dann von einer Außenstelle des Vatikan
kämen, mit der Interviewerin als der adligen Priorin eines Nonnenklosters mit
einem zwischengeschalteten Spiritualmedium, wir selbst Grabesstimme aus dem
Jenseits, als längst Gehängte verscharrt unweit irgendeiner Friedhofsmauer auf
dem Schandanger das von uns, was die Pathologen nicht brauchen konnten. Heißen
Dank, Euch allen, ihr gescheiterten Revolutionäre, auch namens und im Auftrag
der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten!! Wir wissen nicht, was das sein
soll, eine Revolution der persönlichen Irrtümer (Teil der hier
zu beanwortenden Frage). Vielleicht verstehen wir doch nicht so ganz
dasselbe unter Revolution und auch nicht dasselbe unter Person bzw. persönlich,
wie die Autorin der zugehörigen Frage. Im weiteren Zusammenhang mit all diesen
Fragen halten wir fest, daß irgend eine gescheiterte Revolution uns
schlicht und einfach unbekannt ist. Was wir kennen, sind nur gescheiterte
Außenstehende, frühe und späte Nutznießer, Unentschiedene, also in unserer
Auffassung reaktionär Kranke, ihrerseits heutzutage und zunehmend ein wichtiger,
wenn nicht sogar letztlich der zwingende Beitrag zur Veränderung des Bestehenden
zum subjektiv Schlechteren. Der Kampf um Anerkennung (Hegel) und der
Sättigungstrieb (Moleschott, Hobbes etc.) sind nicht Menschennatur-im-Urzustand,
sondern als abstrakte Momente Atavismen aus dem Urzustand der primitiven
Wertwarenmechanik. Die Auflösung
in Menschengattung beginnt mit pro Krankheit,
als ungerichteter Protest
(SPK - Aus der Krankheit eine Waffe machen),
heuteweltweit, fürchterlich (INVARIANTI,
1990).
Zur Frage bzw. der versuchsweisen Diskreditierung der Revolutionen gibt es von einem deutschen Dichter namens Nikolaus Lenau, der übrigens "in geistiger Umnachtung" gestorben sei, eine, bei näherem Hinsehen doch recht qualifizierte Aussage:
Den Albigensern folgen die Hussiten
und zahlen blutig heim, was jene litten
Nach Hus und Ziska kommen Luther, Hutten
die 30 Jahre, die Cevennenstreiter,
die Stürmer der Bastille, UND SO WEITER.
Nächste Frage (Was habt Ihr überhaupt erreicht usw.?):
Die von uns zitierte Aussage über
Gen und Genom schien insoweit
akzeptabel zu sein, worüber wir uns, nebenbei bemerkt, nicht wenig wundern.
Hätten wir doch andernfalls etwa auf den Unterschied zwischen Klaviertaste (Gen)
und Klaviertastatur (Genom) einerseits und dem Klavierspieler verweisen müssen,
einen Unterschied, den die Genetik offenbar noch nicht kennt, ganz im
Unterschied folglich zur angeblich weniger sachkundigen Allgemeinheit. Hat die
Allgemeinheit ("der Pianist") die ganze Genetik demnach schon weggepustet,
wenigstens diesen Modegag der Jackerklasse, und wir haben das einfach nur nicht
mitgekriegt?
Aber es geht ja weiter in der Frage. Gefragt wird, was
wir erreicht haben, was wir geändert haben? Was wir überhaupt
bis jetzt revolutionär erreichen wollten? Was wir erreicht hätten, außer
ins Gefängnis zu kommen und verfolgt zu werden (Gegenfrage: hat sich jemand
darüber beschwert? Wen überhaupt geht das letztere auch nur noch das Geringste
an? Gibt es unter den Fragenden auch diesbezüglich
Unbeteiligte?).
Des weiteren wird noch gefragt, wie seid Ihr
organisiert, nämlich:
1) Dachorganisation, Hierarchie, Pyramide, 2) Gruppen:
Sollen wir die Fragen in engem Zusammenhang mit dem von uns
Zitierten sehen (Metaphorik rund um Gen und Genom), oder sollen wir sie als
verdeckten Aufruf auffassen, Bilanz zu ziehen und endlich mal Ruhe zu geben? Was
den letzten Teil der Frage betrifft, würden wir antworten: zieht doch erst mal
selbst Bilanz, erkennt Euer ärztlich verpfuschtes Leben und entscheidet selbst,
ob es nur daran liegt, daß Ihr trotz allem Streß und Gezappel zur spöttischen
Schadenfreude der zufallsstatistisch Wenigen, aber Erfolgreicheren einfach nur
zu arm geblieben seid, um auch nur die Möglichkeit zu haben, Euch die Mittel und
Dienstleistungen der Jackerklasse einzukaufen, damit die Euch einfrieren und
wieder auftauen, wenn mal bessere Zeiten kommen, oder um Euch gleich begraben zu
lassen. Diese Antwort wäre im höchsten Grad unsachlich, polemisch bis kränkend
(da haben wir’s ja schon wieder!), unsachlich auf jeden Fall, denn was Sache
ist, das sind ja wir, fragwürdige Objekte und Subjekte immerhin, aber viel
gefragt, allerdings! Ja, um zur Sache zu kommen: Nichts, aber auch gar
nichts haben wir erreicht, bringt man die vorausgegangenen Revolutionen,
alles Revolutionen gegen den Sättigungsbetrieb und gegen den Geltungsbetrieb in
Abzug; einschließlich der russischen, auch der stalinistischen Revolution,
jawohl. Niemand, kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze, kein Rohstoff ist, für
uns erkennbar, bei uns satter geworden; niemand bei uns ist was geworden, außer
durch uns anderswo, durch uns, ja, allerdings, und zwar viele und gar nicht
wenige. Wer in den bestehenden Verhältnissen 40 Jahre alt geworden ist, ohne
wenigstens Millionär zu sein, ist ein Depp, hat ein ‘68er mal gesagt, als er
noch Student war, inzwischen selbst Führungsmanager in der alten
Reichshauptstadt Berlin. Nein, auch so gesehen, haben wir nichts erreicht,
nichts zu erwarten, denn nicht wenige von uns sind weit über die 40 hinaus
inzwischen gealtert oder sogar vorgealtert, legt man biologische Maßstäbe an,
und auch in 1 Million Jahren wird daraus ganz bestimmt im Leben kein Millionär
mehr.
Aber damit sie sich nur keine Schwachheiten einbilden,
unsere Herrschaften Millionäre, diese noch ganz anders schäbige Minderheit,
diese Iakapisse aus Iakapissinnen und Iakapissern: wir haben es uns gelegentlich
Zahlenbeträge oberhalb des Bruchstrichs einer Million kosten lassen, den
einen oder anderen Millionär ganz schnell in den zeitlichen, aber
Dauer-Ruhestand zu versetzen, einen aus einem Klinikdirektorium beispielsweise,
einen Patientenkiller, Chef der Abteilung für sogenannte geisteskranke
Rechtsbrecher, er selbst dabei wohl der einzige tatsächliche hochqualifizierte
Rechtsbrecher, gemessen an seiner SS- und NS-Vergangenheit. Nein, arme Leute
sind wir wirklich nicht, wenn es mal so richtig drauf ankommt. Erfolgsfreude,
oder auch nur so richtig Schadenfreude hatten wir auch dadurch nicht. Denn, was
ändert das schon? Geld allein macht eben nicht glücklich, und sogar wir
Erfordernismillionäre, zugleich und ansonsten Habitual-Franziskaner, wüßten
davon auch noch manch anderes Lied zu singen. Dies war die eine Tatsache, und
nach Tatsachen ("hechos") sind wir ja
gefragt. Auch bei Tatsachen ist weniger manchmal mehr. Die nächste Frage:
Was habt Ihr verändert?, ist damit gleichzeitig beantwortet, nämlich was
das verallgemeinerbar Charakteristische betrifft. Verändert haben wir dadurch
gar nichts. Besagter Abteilungsleiter wurde durch einen moderneren ersetzt, den
Patienten wurde ihr Käfig vergoldet, geknüpft an die Bedingung, uns zu
vergessen. Ja, sogar sogenannte geisteskranke Rechtsbrecher können vergessen.
Na, irgendwo müssen sie es ja gelernt haben. Bei all dem können wir allerdings
nicht ausschließen, so wenig wie die Polizei im Regelfall etwas völlig
ausschließen kann, daß es eine Astralebene gibt und ein Weltgedächtnis
(Akasha-Chronik). Mit Astropathie als Hilfsmittel, um nicht zu sagen Notbehelf,
können wir, ganz im Unterschied auch zur Polizei wenigstens meßtechnisch exakt
Wirkungen und Rückwirkungen eines solchen, durch uns gesetzten
Aktionsmusters registrieren. Ergebnis: dort war, ist und bleibt
mancherorten eitel Freude und Wohlgefallen. Abgesehen von dieser lediglich
krankheitsgewissen und deshalb, wie Krankheit überhaupt,
alltagserfahrungsrelativ zu vernachlässigenden Einschränkung können wir
leichten Herzens und cartesianisch gewappnet, allen zustimmen, und mit allen
einig sein, die mit ihrer Frage an uns nach Veränderung durch uns ausgesprochen
oder unausgesprochen unterstellen, daß wir eine durchaus zu vernachlässigende
quantité négligeable sind, die leere Menge schlechthin. Dabei noch anzumerken,
daß auch Tarnung ganz gewiß nicht unser erstes Erfolgsprinzip ist;
denn brauchbar sind Patienten oder solche, die sich dafür ausgeben,
bekanntermaßen weder als Militärs, noch als Erfolgsstreber.
Was wir bis jetzt revolutionieren wollten?
Antwort: die Revolution, ab unseren allerersten Anfängen und
bis zur Stunde.
Was habt Ihr erreicht, außer Gefängnis und
Verfolgung?
Antwort: In diesem gegenwärtigen Moment beispielsweise
soviel, daß jemand, tausende Kilometer fernab, erschüttert bis ins Mark durch
aus der unmittelbaren Umgebung erfahrenen Krankheitsprotest Tun und Denken
darüber erkennbar erleichtert geändert hat. Vielleicht bilden wir uns das
nur ein, aber in Frageform verstofflichte Außenwirkungen dieses
Sachverhalts haben wir doch unmittelbar vor Augen. Was wir ansonsten
erreicht haben, über Gefängnis und Verfolgung hinaus ist, daß wir,
vor 30 Jahren noch einander wildfremde Kranke - und gibt es egoistischeres als
Kranke gegeneinander? - uns volleinheitlich auf Krankheitliches
umprogrammiert haben, so daß wir, ausweislich unserer
Einkaufs-Kassenzettel, zugunsten des Bestehenden und Herrschenden
wirtschaftlich, gesellschaftlich und ideologisch keinerlei Ablenkung mehr
ausgesetzt sind. Wir drücken das gelegentlich auch so aus, daß wir die
Ärzteklasse, die die einzige real und tatsächlich herrschende ist, auf
Nulldiät gesetzt haben. Das herrschende System in den Grenzen unserer
Einflußbezirke ist also zusammengebrochen, wie jedes System
zusammenbricht, wenn ihm, ausweislich der Kassen-Abrechnungen, wie gesagt, die
Energiezufuhr entzogen wird. Auch für Gefangenschaft und Verfolgung haben wir
dies unter Beweis gestellt. Den "Rest" der hier zu treffenden
Feststellungen können wir kassenzetteltechnisch niemandem beweisen. Aber
immerhin sind es ja andere als wir selbst, und solche mit berufsbedingt
in der Publizistik weltweit reichendem Überblick, die uns dokumentenecht
bescheinigen, daß wir massenwirksam, gerade auch für die Einfältigsten
erreicht haben, was vor uns keiner Kritik und auch der kritischsten Kritik
nicht einmal auch nur eingefallen ist, in Frage zu stellen, und zwar
praktisch und keineswegs nur theoretisch: das Heiligste vom Heiligen, den
allerhöchsten Wert in allen bisherigen Gesellschaften, nämlich die Gesundheit,
neun Zehntel des Lebensglücks (Schopenhauer). Auch daß wir die heilige
Zweierbeziehung, sogar in ihren modernsten, libertärsten und spirituellsten
Ausformungen als Arzt-Patient-Dyade
entlarvt haben, wird uns nicht nur von dieser Seite her hoch angerechnet.
Sogenannte Mißgebildete von heutzutage, als die besseren Vor-Menschen
dieser Erde den Yuppies und Fitneß-Fanatikern entgegengestellt zu haben, wurde
ebenfalls sehr beifällig vermerkt; und bei weitem nicht alle sogenannten Krüppel
und Schwerstbehinderte hat dies davon abgehalten, humpelnd und plump Tag und
Nacht als SPK auf Achse zu sein, geschweige denn auch nur geschockt. Kurz,
denn auch der größere Rest an Veränderungen außer Gefängnis und Verfolgung ist
vielerorten und des öfteren sogar wiederholentlich längst schriftlich
festgehalten: ziemlich unspektakulär, von Gefängnis, Verfolgung und dergleichen
gelegentlich auch schon mal tödlichen Spektakeln abgesehen, haben wir es ein
Stück weit gelernt, unsere Ideologie Fleisch und Blut werden zu lassen, und die
herrschende mit ihren Grundwerten zumindest für uns, und sei es auch nur
zeitweilig, außer Kraft zu setzen. Nebenbei auch zu beachten, daß uns
demnach nicht einmal auch nur noch unsere eigene Ideologie heilig ist, sonst
wären wir auch dafür um ein anderes Wort kaum verlegen. Auch wer die
Wirkungen dieser unserer Ideologie zu spüren bekommt, sei es im Guten, sei
es im Bösen, muß ja nicht automatisch dran glauben.
Die Frage wäre vielleicht doch unvollständig beantwortet,
wenn wir nicht noch einmal auf die Unterstellung zurückkämen, daß mit
Gefängnis und Verfolgung etwas zu erreichen ist, der Rest jedoch
fragwürdig sei, und deshalb Grund, ihn durch gesondertes Fragen zu erhellen. In
der Tat ist es für Patienten oft schwer und ein Glück, ins Gefängnis zu
kommen, statt in Krankenhäusern und Heilanstalten den Ärzten direkt ausgesetzt
zu sein und zu bleiben. Ins Gefängnis zu kommen, war insofern Teil unseres
strategischen Rückzugs, ein Aufstieg, ein Erfolg, eine
Beibehaltung und Verbesserung unserer Möglichkeiten, die Ärzteklasse auf
Nulldiät zu setzen. Sogar durch
Hungerstreiks und unter den schwersten Formen und Begleitumständen der
Zwangsernährung konnten wir ihnen dort auf
chirurgischen und psychiatrischen Abteilungen der
Gefängnisse zu Leibe rücken. Es wäre also
schwer, wollten wir auch diesbezüglich ernsthaft gehabte Erfolge unbesehen in
Abrede stellen. Aber gerade in diesem Punkt kommt uns der Umstand zu Hilfe, daß
doch wohl jeder halbwegs vernünftige Mensch, wenn er iatrokapitalistisch
vorprogrammiert ist,
Gefängnis und Verfolgung keineswegs für ein Vergnügen hält, und wenn schon für
einen Erfolg, dann für einen höchst zweifelhaften
jedenfalls, um den er, braver Iakapismus-Bürger, niemanden, schon gar keinen
Kranken und Patienten, ernsthaft zu beneiden auch nur in der Lage ist. Hinzu
kommt, daß die Ärzte ja schon vorher bestritten haben, daß im
SPK unter den Hunderten auch nur, oder auch nur noch ein einziger
"richtiger" Patient sei. Niemand hat also geglaubt, denn den Ärzten und ihren
Publizisten muß man ja glauben, daß es ein Erfolg war, als ein Dutzend aus dem
damaligen SPK als Rädelsführer und angeblich Verführte im
Gefängnis landeten. Auch die publizistische Signalwirkung von Gefängnis
und Verfolgung, deren sich jeder politisch Oppositionelle in allen Ländern
heutzutag wenigstens einigermaßen und tröstlicherweise sicher sein kann, kam in
unserem Fall total in Wegfall. Die Medien haben andere politisch
verfolgte Gruppen mit uns verglichen, um diese, selbstverständlich unter
ärztlicher Anleitung, als Kranke und Irre noch besser öffentlich vorführen zu
können. Dadurch kämpften auch noch die politisch Oppositionellen offen und
nachhaltig auf der Verfolger- und Ärzteseite offen mit gegen uns.
Positiv ausgedrückt bleibt es also dabei, daß durch Krankheit überhaupt nichts
zu erreichen ist, am wenigsten allerdings, wie wir auch hier wieder
einschränkend bemerken müssen, irgendeine Korrumpierbarkeit durch irgendetwas in
den bestehenden Verhältnissen, das Erfolg oder Mißerfolg genannt wird. Nachdem
das ein- für allemal klargestellt ist, und auch dies war bitter nötig, braucht
sich heute niemand mehr im Eintreten für Krankheit um Gefängnis
und Verfolgung zu reißen. Aber auch diese Erfolgs- oder Mißerfolgsprämie
wäre dann ganz und gar Sache des eigenen Dafürhaltens, und hätte mit
Erfolgen auf unserer Seite, damaligen oder künftigen, nichts,
aber auch gar nichts zu tun. Es liegt auch hier nicht in unserer Absicht,
jemandem einen Schock zu verpassen, schon gar keinen heilsamen Schock, denn auch
dergleichen soll es ja geben, so geht die ärztliche Rede. An dieser Stelle
sollen nur die Tatsachen zählen ("hechos"), nach denen wir gefragt sind.
Zur nächsten Frage: "Wie seid Ihr organisiert?", könnten wir nach allem schon Festgestellten ebenfalls, zumindest so ganz ins Grobe, antworten: gar nicht. Nach außen hin organisiert sich ja niemand mit uns, es sei denn pro Krankheit, wie sich dies ja ganz drastisch einmal vor 25 Jahren im Fall Gefängnis gezeigt hat. Die draußen sind ja alle schon irgendwie organisiert, sind als Organe, als Mittel und Werkzeuge für irgendwas verplant und irgendwo drin, während wir all unsere erworbenen Beziehungen untereinander, die ja Warenbeziehungen, Beziehungen unter Waren sind, auswertbar und verwertbar, ständig abbauen bis zum Geht-nicht-mehr. Zeitweilig sind wir einander bekannter- oder unbekannterweise in Jahren nicht begegnet, obwohl durch Krankheit und das gewachsene Wissen darum engstens verbunden. Aber die Frage nach dem Organisiertsein scheint wichtig zu sein, ist sie doch durch Unterstreichung noch gesondert hervorgehoben. Deshalb vielleicht noch ein Beispiel. Schon wenn uns jemand fragt, dann ist er uns über Krankheit unorganisiert / organisiert zweifellos neurevolutionär verbunden. Tut sich darüberhinaus außerhalb und innerhalb noch einiges, dann haben wir dafür den Ausdruck MFE (multi-fokaler Expansionismus). Wo aber eine Ärzteklasse ist, da ist auch eine Patientenklasse nicht weit. Die Ärzteklasse ist organisiert und zweifellos international sehr gut organisiert, kommt also für die Patientenklasse auch in der Hinsicht Organisation als Vorbild von vornherein überhaupt erst gar nicht in Betracht. Krankheit ist auch der Einzelerfahrung nach ganz unmittelbar, ganz unmittelbar und sogar bewußtlos ein Strich durch alles Organisiertsein, ein Strich durch jede Rechnung. Stimmts? Alle Organisation hingegen ist ein System von Zwecken und Mitteln, jedes Organ Werkzeug des andern, ein System des Benützens und Ausnützens, je nach Stellenwert in der Hierarchie des Organisiertseins. Das nützt den Sachen, schadet aber den Einzelnen. Patienten im Urzustand, und gerade bei Patienten wird das besonders deutlich, hacken aufeinander herum, nützen sich gegenseitig aus, jeder dem andern nur Mittel zum Zweck, gern oder ungern ärztlich geduldet, gleichgültig, oder auch zwangs- und einzeltherapierend eingeschränkt. Wird daraus eine Organisation, eine Partei, ein Zwangsverband, ein eingetragener oder nicht eingetragener Verein mit Zwangsgeldern oder freiwilligen Spenden, dann hat das entweder mit Krankheit überhaupt nichts mehr zu tun, oder es herrscht der Wahnsinn des ungerichteten Protests (so haben wir das in SPK - AUS DER KRANKHEIT EINE WAFFE MACHEN genannt), des ungerichteten Protests* aller gegen alle. Die Entscheidung für Krankheit ist und ergibt keine Organisation, sondern einen gestaltlosen Körper, vergleichbar einer Wärmewolke (vgl. in systematischer Ausarbeitung und Darlegung: IATROKLASIE in: SPK - Dok IV).
* die organisierten Gegengruppen: erst unisono
dafür / dagegen, dann der ungerichtete Protest, ungerichtet, nämlich weil
Protest aller gegen alle.
Zu Punkt 1 in näherer Spezifizierung der
Organisationsfrage:
Wir haben weder extern noch intern eine Art Dachverband ("cupula").
Die Spanne zwischen schwererem und leichterem Geschütz (Militärmetapher
der Verständlichkeit halber), zwischen Fortgeschritteneren und weniger
Fortgeschrittenen, ist aber bis zur Übersehbarkeit nach außen und
innerhalb der internen Beziehungen latent.
Zu Punkt 2 der Organisationsfrage betreffend Gruppen ("grupos"):
Wir selbst bevorzugen hier ganz entschieden den Ausdruck
Kollektiv, handelt es sich doch um eine Sammlung bzw. Ansammlung
ursprünglich grundverschiedener, sogar einander fallweise fremder und fremd
bleibender Einheiten, einheitlich nur in der Einheit Krankheit. Bei
Gruppen hingegen handelt es sich nach den von Sartre erforschten Regeln
um verhältnisdeterminierte Zufallsprodukte, wie beispielsweise die Wartenden am
Busbahnhof (Serie), die Hörer und Zuschauer an Rundfunk und Fernseher (Serie),
bestenfalls kurzfristig skandalisierbar, manipulierbar auf jeden Fall.
Fusionierende Gruppen gibt es nach Sartre
dann, wenn einer im Kino oder Theater beispielsweise plötzlich "Feuer!" schreit,
und alle kurzfristig vereint sind im sich gegenseitig Tottrampeln um Rettung und
Notausgang, oder beim Sturm auf die Bastille, wenn Terrorakte von oben angesagt
sind. Schließlich gibt es die institutionalisierte Gruppe,
längstmöglichzusammengehalten durch
bewußt eingesetzten internen oder von außen drohenden Terror.
Ansonsten bilden bekanntlich sogenannte
Therapeuten sogenannte therapeutische Gruppen. Da geht es in Manipulation und
Interpretation um Zweierbezügliches, Familiäres und Famillionäres. Auch nicht
gerade unser Ding, wie schon angemerkt.
Die nächste Frage können wir dahingehend
zusammenfassen: Wie könnt Ihr behaupten, Ihr hättet Euch vom System getrennt
((wir haben es überwunden, treten es mit Füßen, ziehen ihm notfalls den Tod
vor!)), wo Ihr doch von etwas leben müßt, innerhalb dieser Gesellschaft
arbeitet und strategische Punkte sucht, damit Ihr Eure Gruppen bilden könnt?
Antwort: Na ja, mal abgesehen von der Unterstellung
"Gruppen" (haben und sind wir nicht), "suchen" (tun wir nicht, weil es in der
bestehenden Realität für uns schon längst nichts mehr zu suchen, geschweige denn
zu finden gibt), "strategische Örtlichkeiten" (wir sind weder Templer noch
NATO-Generale), führen wir seit
mehreren Jahrzehnten gleich nach der
Entfremdung die
Lohnarbeit als 2. Moment des Krankheitsbegriffs ständig im Schild. Die
sprichwörtliche Ausrede, nach der schließlich doch wohl jeder von irgendetwas
leben muß, die Standardausrede dafür, nichts zu tun, oder das Falsche, auf jeden
Fall aber nichts gegen das System zu tun, ist uns sehr wohl bekannt, samt
den Anschlußausreden, "Familie", "Verpflichtungen", "keine Zeit" und
dergleichen mehr, kulminierend in der durchaus bequemlichkeitsfördernden, aber
keineswegs leistungsprinzipfeindlichen Feststellung, daß man ja doch nichts
machen könne, daß eben die anderen zu schlecht sind, daß man nur immer selbst
den Schaden habe und für den Spott nicht zu sorgen brauche, und weil man nichts
machen könne, sei man ja auch für nichts verantwortlich zu machen. Wir haben bei
anderer Gelegenheit innerhalb der vorliegenden Fragestellungen schon darauf
hingewiesen, daß es materiell, d.h. hier geldlich gesehen, keine Unschuldigen
gibt, somit nur Verantwortliche. Wer aber alles protestlos
mitverantwortet, hat keinen Grund, mit seinen Klagen und Fragen ausgerechnet zu
uns zu kommen. Wir glauben nicht an die Notwendigkeit des herrschenden
Sättigungsbetriebs und auch nicht an die Naturnotwendigkeit, mehr wert zu
sein, mehr gelten zu müssen als andere. Wir haben die Hungerkrankheitüber
Monate hinweg unter schlimmsten Folterbedingungen in uns aktiviert und
sogar den Hunger überwunden. Nicht einmal das Gefängnissystem,
nicht einmal die Gefängnisgesellschaft konnte uns mit Halbrationen und
Nulldiät beikommen. Krankheit war stärker. Muß man sich dafür
entschuldigen, daß man, gleichgültig unter welchen Bedingungen, Lohnarbeit,
die schlimmste Form aller Sklaverei verrichten darf, weil man gleichwohl das
zugehörige System mit Füßen tritt? In unserem Krankheitsbegriff kommt, wie schon
angemerkt, die Lohnarbeit gleich nach der Entfremdung. Schon mal was gehört von
unentfremdeter Lohnarbeit? Auch dies ein Lied, das wir schon vor Jahren
singen gelernt haben: Die Arbeit lohnt / wo Krankheit thront. Ja, soweit
wir dürfen, arbeiten wir auch innerhalb der Gesellschaft, und zwar nicht
für Lohn, sondern für Revolution kraft Krankheit. Sogar im Ausland machen
wir uns gern nützlich wo wir können. Aber wer nicht will, der hat uns gesehen.
Aus Krankheit und allem, was damit zusammenhängt, stellen sich für uns
Ausländerprobleme weder im Inland noch im Ausland. Einzig die ärztliche Optik
schafft Ausländer-, Rassen- und Übervölkerungsprobleme. Was sie so alles zum
Leben brauchen und ver-brauchen in dieser Gesellschaft (Menschenopfer usw.),
wäre demnach ebenfalls eine ganz hervorragend geeignete Frage, die Ärzteklasse
in Verlegenheit zu bringen. An uns ist diese Frage verschwendet. Wir haben uns
von dieser Gesellschaft ein- für allemal getrennt. Diejenige Gesellschaft,
in der wir unsererseits leben können und leben wollen, uns
selbst zu schaffen, waren wir in 30 Jahren SPK
fallweise noch allemal selbst imstand.
Antwort auf die Frage nach einer Liegenschaft am
von den Einheimischen seit ältesten Zeiten für wunderkräftig gehaltenen Monte
Agrebal San Guiris . Etwa die Hälfte stirbt dort
schon zu heutigen und hiesigen Lebzeiten an "Strahlungen" und Bestrahlungen,
sogenanntem Krebs ("malo") oder Blitzschlag oder dergleichen, die relativ hohe
Arztdichte nicht zu vergessen.
Auch sonst kann man, was Wunder, viel Amorphes in der
Zeitigung, kaum noch im Urgestein finden.
Es besteht keine Bindung an einen bestimmten Zweck oder Ort. 1988 suchten wir einen Platz, geeignet unsere Fahrzeuge dort abzustellen. Wir erhielten Empfehlungen eines Deutschen, sein freigewordenes Haus an der Ostküste zu übernehmen. Wir wählten astropathisch die zugehörige Ortschaft als in Frage kommenden Bezugspunkt und stellten dabei fest, daß die ganze Ostküste für uns ungeeignet sei. Kilometerweise verschoben wir dann die Koordinaten landauf, landab und landeten dann etwa 80 km entfernt vor der vorletzten Grenze zum Atlantik hin, die ihrerseits als Gefahrenzone angezeigt war. Grundstücke gab es nicht. Dafür wurde uns aber am Telefon von einem verlassenen Haus erzählt, beziehbar aber nur unter der Bedingung, daß ein abgelegenes und für Fahrzeuge unerreichbares kleines Stück Feld mit in Kauf genommen würde. Weil die astropathisch ermittelten Koordinaten stimmten, beschafften wir uns nähere Kenntnisse aus der Bibliothek über Ort und Leute. Wir lasen den Namen, der uns an Erasmus erinnerte und an Ulrich von Hutten, im Zusammenhang mit deren Schriften wir in der Schulzeit wohl auch schon einmal dergleichen Namen begegnet waren. So erfuhren wir, daß es, passend zu unseren astropathisch ermittelten Koordinaten auch einen solchen Monte gab. In beratender Tätigkeit über Krankheit auch mit ausländischen Rechtsanwälten, erhielten wir von ihnen die Empfehlung "huerta" und "cabaña" zu übernehmen, und sei es auch nur vorübergehend. Ohne sonstige Zweckbestimmung nahmen wir dann an der Wende von 1988 zu 1989 zum ersten Mal, nach einem internen dreiwöchigen Sprachkurs, physischen Kontakt mit Grund und Boden auf. Obwohl wir dann bald zu neunt dort eintrafen, blieben die Nachbarn freundlich und interessiert, erwiesen sich als sehr hilfsbereit, und begrüßten es besonders, als wir uns auch gleich auf dem Feld zu schaffen machten, das jahrelang brach gelegen hatte. Sie sagten uns auch, daß dies ein großer Nachteil sei für ihre eigenen umliegenden Felder. Erst Jahre später raunten sie uns dann auch zu, daß sie selbst es gern vermieden, ihre Nächte allein in ihren zugehörigen Behausungen zu verbringen, obwohl dies auch für ihre Viehbestände sicher besser und überhaupt auch für das Vieh beruhigender wäre. Zu diesem Zeitpunkt wußten sie aber schon daß, wie sie sagten, auf uns Verlaß sei und daß wir bleiben würden. Die Arbeit mit der Instandsetzung hat uns an andere Ziele und Zweckbestimmungen erst einmal gar nicht mehr denken lassen.
1990, an einem Wochenende, fragte uns ein Tourist aus der Landeshauptstadt zum ersten Mal nach Tun und Zweck und Herkommen aus Deutschland ausgerechnet in diese Gegend. Er verstand uns zunächst so, daß wir in Deutschland eine Art Gefangenenhilfsorganisation seien. Dem haben wir nachdrücklich widersprochen. Ein Harmonium hatten wir gerade mitgebracht, 100 Jahre alt, und Noten lagen umher. Aber er ließ sich nicht ablenken. So schilderten wir ihm in groben Zügen seinem Wunsch entsprechend unser Projekt in Deutschland einigermaßen genau und so gut es damals sprachlich ging. Wir waren nicht schlecht verwundert, als uns dieser Herr dringend aufforderte, auch hier in dieser Weise tätig zu werden, denn Grund und Anlaß gäbe es gerade hier und in der weiteren Umgebung übergenug. Auch er war freundlich genug, sich seine Enttäuschung nicht allzusehr anmerken zu lassen, als wir unter Hinweis auf die gebotene politische Abstinenz um sein Verständnis baten für unser "aqui nunca". Inzwischen wird die Hilfestellung geschätzt, die manche von uns geben können, wenn Kinder, aber auch Erwachsene Schulprobleme beim Erlernen von Fremdsprachen haben, wie Englisch, Französisch usw. Auch unsere musikalischen Darbietungen und Erläuterungen zur einheimischen, aber auch zur modernen und deutsch-stämmigen Kompositorik sind im engeren Kreis der Einheimischen mit immer wieder neu festzustellenden Erwartungspotentialen verbunden.
Auf dem kleinen Acker erproben wir längst auch schon
Empfehlungen aus der esoterischen bzw. anthroposophischen Literatur und konnten
schon manches davon in unsere Pathopraktik mit einbeziehen. Vielleicht sind wir
in einigen Jahren so weit, daß wir dort zu mehreren eine Art académia einrichten
können mit Kursen, in denen wir nach Wunsch und Wille der Einheimischen
das dort Begonnene fortsetzen können, ohne das hier in Deutschland Notwendige
und kraft Krankheit noch dringender geforderte und mögliche Befreiende aufgeben
zu müssen.
Antwort auf die Frage, worin wir uns vom Rest der
politischen Parteien unterscheiden:
In allem, abgesehen davon, daß wir es nicht nötig haben, mit
Gesundheitsprogrammen auf Wählerfang zu gehen.
Antwort auf die Frage, ob wir alle Ärzte für
Verdummer und Verdummte halten:
Ja, denn andernfalls wären sie als Ärzte weder in ihren
Organisationen, noch auf ihren Posten geduldet. Alle sind hiermit aufgefordert,
den Beweis des Gegenteils zu liefern. Sollten sie dabei "scheitern", so sind sie
uns als Frontpatienten willkommen. Sie werden dabei zwar alles verlieren, aber
auch das System ein- für allemal überwunden zu haben, ist dadurch noch längst
kein ein- für allemal erworbenes Geschenk auf Lebenszeit.
Es wird gefragt, ob wir auch schon in Erwägung
gezogen haben, daß möglicherweise weißbekittelte Geistwesen durchaus innerhalb
des bestehenden Systems aus dem Jenseits mitarbeiten, den Ärzten beim Behandeln
zwar die Hände führen, ohne jedoch deren Weg zu folgen.
Antwort: In unserem PF-Lied heißt es: "Krankheit der Erde,
Kosmos ihr Werde, sein Wärmeton". Wir selbst
prüfen unsere Eingebungen, ja sogar alle unsere freien Einfälle, die uns
wichtig erscheinen, astropathisch
darauf hin, wess’ Geistes Kind sie sind, bevor wir sie, in Tätigkeit
verstofflicht, pathopraktisch umsetzen. Desgleichen selbstverständlich auch
unser Tun, bevor uns hinterher mal Zweifel kommen. Wir haben die uns
zugängliche Literatur über Geistheiler, Kahuna-Praktiker, mediumistisch
arbeitende Psychiater ("30 Jahre unter Toten"), astrologische Therapeuten und
Iatromathematiker und auch das Gesamtwerk von Paracelsus mehr als einmal
gelesen, in manchen Fällen, und das aus unserer Sicht Resultierende in
unserem Buch "Krankheit,
die Ganzheit mit Zukunft" ausführlich erörtert. Die durchweg
krankheits- und patientenfeindliche Grundhaltung in all diesen Ideologismen,
zumal in denjenigen aus der Vor-Nazizeit mit ihrer Verteufelung der
Zwangshospitalisierten als unnützen Fressern, ihrerseits Astralnahrung bis ins
höchste Devachan für Dämonen, Vampire und Untote hat uns mitveranlaßt, in
Hitler nur noch den Vollstrecker und
obersten Henkersknecht einer Ideologie zu sehen, die als
therapeutische in ihrem Wüten gegen alles "lebensunwerte Leben" der Welt und
nicht nur den Deutschen längst vor der Naziära geläufig war, sondern auch
bald nach 1933 als "Mein Kampf", Adolf Hitler, in der Weltsprache Angloamerikanisch
so weit verbreitet, gebilligt und honoriert, daß Hitler sich davon sein Haus auf
dem Obersalzberg hat leisten können. Deshalb: trau, schau wem! Es scheint uns
besser, den diesseitigen Ärzten und Therapeuten nach allem, was sich so tut in
der Welt, erst mal gründlich auf die Finger zu hauen, statt auf
die jenseitigen
Wesen auch nur zu schauen. Vielleicht ist auch den letzteren dadurch besser
zu helfen, scheint es doch auch für sie immer schwerer zu werden, sich noch
irgendwo zu verkörpern. Wir unsererseits verweisen auch hier, wenn es
auch uns erlaubt ist, getrost auf ein Wort Christi, oder auf ein
christliches Wort, um genau zu sein: "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen."
Und weil die Wege Gottes oft dunkel und unerforschlich seien, bevor der gute
Sinn deutlich wird auch von alten und neuen Patiententötungen, mit denen ja
bekanntlich erst mal alles anfängt, bevor es dann auch den andern an den Kragen
geht, den "Politischen" beispielsweise, ziehen wir selbst es vor, unsere Taten
und Untaten, samt unseren Eingebungen und freien Einfällen wo irgend nötig im
Licht der Sterne gründlich zu prüfen.
Auch für die folgende Frage nach den unsichtbaren
Lichtwesen und nach den kosmischen Genien (guten Geistern) der Medizin
ergeben sich diesbezüglich keine neuen Gesichtspunkte. Erscheint es uns doch so,
wie es wohl auch den meisten Bürgern erscheint, wenn sie die Zeitung aufschlagen
oder den Knopf drücken, daß die ganze bestehende Realität samt Medizin, darin
wenigstens bestens miteinander übereinstimmen, daß sie von allen guten
Geistern längst schon verlassen scheinen.
Zur Frage nach den kosmischen Heilkräften, der
Sephira Chokmah und den christlichen Wunderheilungen
haben wir zu sagen, daß die Erde heutzutage vorwiegend dazu da ist, den Kosmos
(übersetzt: Schmuckstück) und die dortigen Wesen und Kräfte mit Krankheit zu
versorgen, weil es sonst auch dort, unmetaphorisch gesprochen, kalt und
kälter bleibt. Die zugehörigen Zusammenhänge betreffend haben wir, in
Verlegenheit um einen besseren Ersatz für die Natur- und Geisteswissenschaften,
eine Pathopraktik eingeführt, die wir
Thermomimetik nennen. Die Sephira Chokmah als erste Emanation des Urlichts
und folglich wärmespezifisch aufzufassen, ist da durchaus inbegriffen,
als drittes Moment des Krankheitsbegriffs, wenn man will. Wunder halten
wir nicht nur für möglich, sondern sogar für höchst notwendig. So wäre es ein
Wunder, wenn es gelänge, aus
Abgespeisten und Geltungshungrigen, die heute fälschlich Menschen genannt
werden, das Gattungswesen Mensch in grobstofflicher,
aber formloser Gestalt zu evozieren, statt in der sich sowieso
durchsetzenden Krankheit, den Krankheiten, als den Voraussetzungen
dazu, nur den Grund, die Rechtfertigungsideologie dafür zu sehen, der
Ärzteklasse freie Bahn zu schaffen, die Gattung Mensch schon
abzutreiben, bevor sie auch nur als leise Vorahnung des Notwendigen
und Befreienden Gelegenheit hat, in Erscheinung zu treten. Die Wunder des
Altertums in einer auch stofflich damals noch ganz anderen Realität, die
fliegenden Menschen ohne Flugzeug, das Wandeln über den Wogen halten wir für
so wahr, wie schwerlich jemand sonst.
Wird doch dadurch allein schon die bestehende Realität als eine ewig
unwandelbare grundsätzlich und stärkstens relativierbar, zumal in
Richtung auf eine Utopie aus Krankheitskraft, unsere
Utopathie, an der wir gerade dran
sind, Ziel erreicht.
Zu der Herrn Dr. Hamer betreffenden Frage meinen wir, daß das alles mit Krankheit nichts, umso mehr aber mit Computerismus und verweizsäckertem Aufguß Freudscher Mythologie zu tun hat. Im übrigen ist auch dieser Arzt im Unterschied zu einigen anderen, wie kurzfristig auch immer, nie ins SPK gekommen, um sich, damals Heidelberg-ansässig, aus erster Hand, ausnahmsweise einmal auf die Patienten hörend zu informieren. Auch weil er als Arzt protestlos Zwangsbeiträge entrichtet hat, ist er, vertreten durch den damaligen Chef-Funktionär der Ärzteschaft im Raum Heidelberg namens Dr. Rotzler, zur Seite derer zu rechnen, die in geheimer Kabinettspolitik mit dem damaligen Oberbürgermeister Zundel die Liquidationspolitik gegen die Patienten des SPK ab dem ersten Tag - sei es passiv, sei es aktiv - mit großem Eifer vorangetrieben haben, während die*Ärztekammer Nordbaden in Karlsruhe, weiter weg vom Schuß, ebenfalls zuständig, öffentlich erklären ließ, es bestehe aus ärztlicher Sicht keinerlei Grund oder Anlaß, gegen das SPK vorzugehen bzw. Maßnahmen auch nur in Erwägung zu ziehen. Zum Vergleich gestellt konnte Huber hingegen damals den Patienten so gut zuhören, daß die Reporterin eines großen Nachrichtenmagazins, mit Huber und einem halben Dutzend anderen Patienten in den Räumen des SPK schon seit mehr als einer Stunde im Gespräch schließlich sagen konnte: "Und wann kommt denn nun endlich Euer Huber" und - Blick zur Tür - "zeigt ihn mir doch endlich einmal, holt ihn her, warum steht denn keiner auf?"
* (vorsichtigere und daher möglicherweise doppelstrategische, besser vielleicht: doppel-züngigere - bei Äskulap! -)
Auch was den restlichen Teil der Fragen und Auffassungen betrifft, sind wir, ganz auf der Linie jener philosophischen Überlieferung (Spinoza, Hegel, E. Unger) der Ansicht, daß keine Äußerung, kein Gedanke völlig falsch ist, es sei denn, er gelte als das letzte Wort, bar jeder Ergänzungs- bzw. Vervollständigungsbedürftigkeit. Es kommt bei uns hinzu, daß es uns nicht um den Anspruch auf Wahrheit, geschweige denn Richtigkeit in unseren Darlegungen geht. Was wir vielmehr beanspruchen, und zwar in aller Entschiedenheit, ist eine brauchbare Ideologie, die nach allen gültigen Maßstäben durchaus und von Grund auf falsch sein kann. Hauptsache sie verhilft Krankheit zu ihrem Recht, Hauptsache sie ist geeignet, all-überall die Krankheitskräfte aufzustöbern, die geeignet sind, in Fortsetzung der vergangenen Revolutionen die Revolution ihrerseits zu revolutionieren, und zwar nicht umwillen einer besseren Zukunft, sondern umwillen unmittelbarer Veränderungen im Hier und Jetzt (Revolution in einer Generation), den Künftigen Umwege und Umstände tunlichst ersparend, soweit sie vermeidbar erscheinen. Übrigens stellen wir uns mit unserer UNIVERSALIENDEDUKTIONISTISCHEN KONSTRUKTREALISIERUNG in den Umkreis und den Anspruch, dasjenige, was sonst Phantasie genannt wird, zur tatsächlich völlig freien Phantasie zu machen, abgelöst von aller bestehenden Realität, scheinbar völlig heterogene Begriffe verbindend, Phantasiegebilde zu schaffen, um diese dann sekundär erst wieder, prüfend und korrigierend, einer veränderten und zu verändernden Realität anzunähern. Kurz: wir stellen Krankheit vor die jeweils anzugehende Materie, komponieren den zugehörigen Apparat, stellen ihn beispielsweise aus Kräutersubstanzen, sogenannten Hochpotenzen, Niedrigfrequenzen (gis und so, aber Lowest Tech), und dergleichen zusammen, transformieren (und transsubstanzialisieren!) also im Realen, dem Stofflichen, aber nicht primär im Bewußtsein. Wer nach einer schweren Verletzung wochenlang bewußtlos auf der sogenannten Reanimation verbringt, hat kein Bewußtsein, geschweige denn ein transformierbares, wohl aber zu weckende, zu bahnende, zu stärkende Krankheitskraft. Die gedanklichen, bewußten Mittel müssen vorab verstofflicht sein, präsent, parat, ja sogar Ap-parat, auch außerhalb Verstand, Vernunft, Sinn und Bewußtsein.
Dies alles andeutend vorausgeschickt geht es, wie angemerkt, bei unserem pro-Krankheit ("a favor de la enfermedad") auch durchaus darum, das Spiel des Systems nicht mehr mitzumachen. Auch dies ist bei weitem noch nicht alles. Des weiteren ist damit allein, daß jemand nicht mehr zum Arzt geht (Hamer), selbstverständlich noch nichts erreicht, noch nichts verändert. Die revolutionäre Transformation betreffend, können wir so wenig wie dem Bewußtsein dem sogenannten Individuum eine Vorrangstellung einräumen, einfach schon deshalb nicht, weil die krankheitsspezifische Entscheidung pro-Krankheit sonstige Vorrangstellungen, Hierarchien, Stellenwerte und Dringlichkeiten schlicht, aber zu Recht, Lügen straft.
Auch sogenannte Konflikte und sogenannte Verantwortlichkeiten sind wir eher gewohnt, viel zu ernst zu nehmen, das heißt sie erst einmal in ihrer materiell-verstofflichten Gestalt aufzugreifen. Wie sich dann beispielsweise der Ausdruck Verantwortlichkeit noch ganz anders verwandeln kann, und zwar durchaus in die Verantwortlichkeit aller und unterschiedslos, haben wir ja schon ausgeführt. Dasselbe gilt auch zur Frage der Irrtümer und der Paarungsverhältnisse, Ansichten, die wir für ebenso revisionsbedürftig halten, wie beispielsweise die altindisch tradierte Ansicht, daß mit jedem Tropfen Samenflüssigkeit der Mann 1 Jahr seiner Lebenserwartung verliere, wobei wir allerdings für die richtige Wiedergabe der Zahlenverhältnisse nicht garantieren können, an dieser Stelle auf die Schnelle.
Ob wir uns bei unserer Arbeit vor der Zeit
verbrauchen oder regenerieren, können wir wohl
selbst am wenigsten beurteilen. Eine ältere Frau aus der Gegend dort hat
jedenfalls einem von uns versichert, sie habe ihn von Anfang an für ebenso alt
gehalten, wie er laut eigenen Angaben auch tatsächlich zähle. Auch wir wissen
nicht genau, was die Schöpfung
eigentlich ist. Im Ganzen wohl eher Rekreation als Regeneration.
Vielleicht ist Krankheit die Schöpfung, vielleicht eine unter vielen
Schöpfungen, ein Fortschritt in der Überwindung des Bestehenden auf jeden Fall.
Denn der Tod hat mit Krankheit nichts zu tun, wie gesagt, es sei denn in
Therapeut und Therapie. Leicht ist es, dem Tod den Vorzug zu geben. Die
Krankheit hilft auch dem Bewußtsein auf die dialektischen
Sprünge, wenn überhaupt irgendetwas sonst. Auch an zeitweilig Bewußtlose oder an
diejenigen, die es in irgendeiner Weise immer bleiben müssen, vielleicht die
Mehrheit der derzeit lebenden Weltbevölkerung, ist dabei zu denken. Auch
ihnen allen bleibt wenigstens die Krankheit, solange die Gattung fehlt, die
von selbst nie zustande kommt. Das Gegenteil wäre Entwicklungshilfe,
echt, nämlich Mäeutik (Geburtshilfe) der Gattung Mensch, allerdings noch ganz
anders, als von Sokrates auch nur geahnt.