Notizen zur Frage, wie gehen wir von SPK/PF(H) mit Symptomen
um?
		Fragen Sie,
		weil Sie
		selbst etwas
		tun wollen, weil
		Sie
die Grundentscheidung – 
		ohne Ärzte
		und gegen
		Ärzte
– schon getroffen haben?
		Seit 
		SPK ist Therapie ersetzt
durch Agitation. Es geht um die
		Dialektik von revolutionärem und
		reaktionärem Moment
		in allem
		und jedem.
		Alles
als Symptom aufgreifen, Krankheit auf alles anwenden. Daraus befreiende 
		Aktivitäten entwickeln.
		Wenn 
		Krankheit
		erfüllter Mangel ist (Dialektik von Mangel als Ausgangsverhältnis – Bedürfnis als
		Negation des
		Mangels –
		und Krankheit
		als Negation der Negation: sowohl das Bedürfnis als auch der Mangel sind
verschwunden und aufgehoben
		in der Krankheit, Beispiel: in der Hungerkrankheit hat man keinen
		Hunger mehr,
		sind Verhältnisse vorweggenommen, in denen
		es
keinen Hunger mehr gibt), wenn
		also Krankheit erfüllter Mangel ist, dann
		kann es nicht
		darum gehen, das Symptom
		wegzuschaffen, sondern nur darum, die im Symptom gefesselte und an den Einzelnen gekettete Krankheit zu
		befreien. Alles
		ist Symptom,
		alles als Symptom
		aufgreifen, also
		aktiv und produktiv das verwirklichen, was
		in der
		Krankheit
(Beispiel Hungerkrankheit) in entfremdeter Form schon 
		vorweggenommene Zukunft ist.
		Wir fassen auch
		Sprache als
		Symptom auf. 
		Alles ist signifiziert, bedeutet, verhext.
		Es ist nicht das, als
		was
es auf den ersten Blick erscheint. Jede
		und jeder
		ist
		erst
		mal gefangen,
ist Objekt dieser fremdbestimmten Bedeutungen. Die Befreiung
besteht darin, diese Signifikanten zu knacken, sich aus den 
		Signifikantenketten zu befreien. Ist
		das ein
		Kampf um
		Symbole? Sind
		
		das „bloß“ Worte? Siehe:
		KRANKHEIT,
DIE GANZHEIT MIT ZUKUNFT-Buch: „Sagen Sie ,Kanake‘
zu einem Neger… und überlegen Sie, was 
		
		passiert ist, wenn
		Sie in
		der Chirurgie wieder aufwachen.“
		
		Wir
		haben für die
		reale Unterdrückung, welche aus diesen Signifikanten resultiert, Ausdrücke geprägt
		wie: Hirnimperialismus, Iatrarchie (vgl. SPK Dokumentation IV, S. 101ff).
		Sogar wenn jemand noch beim
Arzt ist, mischen wir uns da ein: 
		Patientenkontrolle.
		Woher kommt
		die 
		Angst
		vor Krankheit? Krankheit ist von
		den Ärzten
		okkupiert und
		verteufelt worden.
		Außerdem werden die
		Kranken von
		den
Ärzten weggesperrt. Deshalb
		erscheint Krankheit als
		fremd und
		bedrohlich.
		Was man von
		Krankheit „weiß“, ist ärztlich
bedeutet. Iatro-Imperialismus: 
		Der Kolonialismus bezogen
		auf die Länder ist
		übergegangen in
		einen Kolonialismus bezogen auf Körper,
		Gefühle und Bewusstsein eines
		jeden.
Beispiel:
		Billroth II (=„der Magen von Zimmer 145“ usw.)
		Mit Symptomen zum Arzt gehen?
		Die Ärzte
		wissen nichts über Krankheit, können nichts
		machen. Die
		wiederkehrenden Seuchen,
		die Unwirksamkeit der entsprechenden Medikamente dagegen etc., das alles
		sind
nur hinweisgebende Beispiele.
		Es gibt keine
		Heilung, kein Heil.
		„Heilung“ bedeutet,
		dass die 
		Therapierten befähigt werden, die
		zur
Krankheit geronnene Ausbeutung
		und Unterdrückung wieder auf andere
		abzuwälzen.
		Wenn ein
		Arzt oder
		sonstwer etwas
		als Symptom bezeichnet und dann nach „der
		Krankheit“ im Vereinzelten sucht, ist das
		Fehlanzeige. Wenn
		einer nach Hause kommt und ist
		auf
der Straße nass geworden, dann heißt es: du bist wohl in den Regen gekommen, und es wird nicht an dem Einzelnen gesucht,
		ob der irgendwo ein
		Leck in der
		Haut hat und
		der Saft
		rausfließt. Also
		Symptom verweist
		auf anderes. 
		Die
		Gesellschaft
hat es gemacht, der
		Einzelne hat
		es auszubaden
		und weiß nicht
		mal, dass
		er was
		abgekriegt hat
		von außen.
		Er meint
		sogar noch,
		er wäre selber schuld. 
		Entfremdung sagt
		man dazu,
		Vernebelung. Es
		ist
gerade der gesellschaftliche Zusammenhang, der es möglich
		macht, dass
		jemand, der
		unter Leuten
		ist, meinen
		kann, 
		er wäre
		an irgend
		etwas selber schuld
		oder selber die alleinige Ursache von
		irgend etwas.
		Es
sagt etwas über eine Gesellschaft aus,
		wenn deren
		Mitglieder meinen,
		irgend etwas
		hätte
nichts mit der Gesellschaft zu 
		tun.
		Das, was
		man 
		Symptom
		nennt, ist nicht
		Einzelschicksal, sondern
		immer
Klassenschicksal bzw. Gattungsschicksal, wenn überhaupt „Schicksal“.
		Es ist zu
		fragen: Wieso geht auch nur
		noch ein Einziger
zum Arzt und bleibt nicht unter
		seinen Mitpatienten?
		Wenn Ärzte
		von Symptomen
		reden, dann im Zusammenhang mit
		medizinischen Diagnosen,
		und zwar zu dem
		Zweck, dass
		die vorhandenen Techniken, Apparaturen und Mittel in Gang gesetzt werden, um Krankheit
in   Kapital
		zu verwandeln, sonst nichts.
		
		Beispiel Herzinfarkt. Die 
		entsprechende ärztliche Vorstellung: eine Ader ist verstopft. Folgt: Bypass-Operation, Implantation eines Herzschrittmachers, Herzkranzgefäße erweitern oder dergleichen. Es ist längst
		bekannt, dass es das nicht
		gibt, den
		Aderverschluss als
		Ursache des
		Herzinfarkts. Falsch
		und plump-mechanisch ist auch die Vorstellung, das Herz sei eine
		Pumpe, die das Blut
		im Körper
		umherpumpt. Da stimmt noch
		eher
das Märchen vom Klapperstorch, der
		die Kinder
		bringt. Diese
		falschen Vorstellungen erlauben es jedoch
		den Ärzten, ihre vorhandenen Techniken 
		und
		Apparate einzusetzen.
		
		Es geht uns nicht
		um Medizinkritik, da gibt es nichts
		zu
kritisieren, die Medizin
		ist prima, so prima
wie sie hier und heute nur sein
		kann. Sie
		passt
genau zu diesen Verhältnissen. Da
		gibt es nichts zu kritisieren. Da
		gibt es
		nur eins: sie
		muss weg,
		total.
	
	
	
	
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